KIM-Studie 2016: Leseverhalten von Kindern und Jugendlichen in der Freizeit
Das Leseverhalten von Kindern und Jugendlichen wird meist nur aus der schulischen Situation heraus betrachtet. Doch wie gerne und wie oft lesen junge Menschen eigentlich in ihrer Freizeit Bücher? Dieser Frage ging die KIM-Studie 2016 auf den Grund.
KIM-Studie zum Medienverhalten
KIM steht für „Kindheit, Internet, Medien“. Die Macher der KIM-Studie, der Medienpädagogische Forschungsverbund Südwest, evaluiert seit 1999 das Medienverhalten der 6- bis 13-Jährigen. 2016 untersuchte der Forschungsverbund neben der Nutzung verschiedenster Medien auch das Leseverhalten von Kindern und Jugendlichen in ihrer Freizeit. Dazu wurden 1.229 deutschsprechende Kinder und deren Eltern befragt.
Ergebnisse zum Thema Bücher und Lesen
Die gute Nachricht: Insgesamt 84 Prozent der 6- bis 13-Jährigen lesen in ihrer Freizeit – wenn auch unterschiedlich oft. Knapp die Hälfte der Befragten, nämlich 48 Prozent, liest laut Studie regelmäßig in der Freizeit (mindestens einmal in der Woche). Erfreulich ist auch die Tatsache, dass jedes zweite befragte Kind generell an Büchern interessiert scheint. Gut die Hälfte der Kinder lese laut der KIM-Studie „gerne“ oder sogar „sehr gerne“ in der Freizeit.
16 Prozent gaben an, in der freien Zeit überhaupt nicht zu lesen.
Geschlechtsspezifische Unterschiede im Leseverhalten
Rund 20 Prozent mehr Mädchen als Jungen gaben an, regelmäßig zu lesen. Auch bei der Frage, wie stark das Interesse an Büchern ist und wie gerne die Kinder lesen, sind die Mädchen stärker vertreten. Die Studie sieht hier einen geschlechtsspezifischen Unterschied zwischen Jungen und Mädchen bezüglich ihres freizeitbezogenen Leseverhaltens.
Allerdings ist aus der Studie nicht ersichtlich, warum die Unterschiede zwischen Jungen und Mädchen in Bezug auf das Lesen und das Interesse an Büchern so deutlich sind. Dennoch könnten diese Ergebnisse als Anlass dienen, verstärkt auf Themenwünsche von Jungen einzugehen.
Lieblingsbücher
Bei den Büchervorlieben gibt es klare Trends bei den Kindern und Jugendlichen. Auf die Frage, welches Buch sie zurzeit lesen würden, wurden „Harry Potter“, „Die drei Fragezeichen“ und „Gregs Tagebuch“ am häufigsten von den Befragten genannt.
Sozioökonomische Faktoren und Lesen
Darüber hinaus zeigt die Studie, dass der Bildungsgrad der Eltern von großer Bedeutung für das Leseverhalten der Kinder ist. Je höher das Bildungniveau der Eltern, desto mehr Bücher sind in dem jeweiligen Haushalt zu finden. Hier könnten beispielsweise Bibliotheken und öffentlichen Einrichtungen mit entsprechenden Angeboten Nachteile in bildungsfernen Familien ausgleichen.
Hier können Sie die vollständige KIM-Studie lesen.
Eine Zusammenfassung der Studie sowie weiterführende Informationen finden Sie auf der Seite „Lesen in Deutschland“.
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