Rechenschwäche/Dyskalkulie: Wie kann ich meinem Kind helfen?

Dyskalkulie, Rechenstörung oder Rechenschwäche werden synonym verwendet und bezeichnen alle dasselbe Phänomen. Betroffene Kinder haben anhaltende Schwierigkeiten im Fach Mathematik, die sich in fehlerhaftem oder fehlendem Verständnis für Mathematik, für ihren Aufbau und mathematische Operationen äußern.

Hoher Leidensdruck

Dies beginnt bereits im Vorschulalter: Betroffene Kinder haben schon im Kindergarten Probleme, Mengen und Mengenverhältnisse korrekt zu unterscheiden. Die Zuordnung von Größen, Mengen, Gewichten, Zeit oder Längen fällt ihnen sehr schwer. Da in der Mathematik alles aufeinander aufbaut, verlieren Betroffene schnell den Anschluss. Leistungsabfall in Form von „schlechten“ Noten ist die Konsequenz. Eine Störung, Krankheit oder Behinderung ist Rechenschwäche/Dyskalkulie jedoch nicht – auch wenn sie als Teilleistungsstörung angesehen wird. Der Leidensdruck ist sehr hoch, denn die Kinder kommen häufig trotz großer Anstrengungen und Lernbemühungen nicht weiter.

Rechenschwäche/Dyskalkulie: Das können Sie als Eltern tun

Zeigen Sie Verständnis und haben Sie Geduld! Ihr Kind ist weder faul noch dumm, sondern braucht viel Zuspruch und Unterstützung. Deshalb:

  • Holen Sie sich so schnell wie möglich kompetenten Rat und Unterstützung für sich und Ihr Kind. Je früher Betroffene eine individuelle Förderung erhalten, desto besser kommen sie später zurecht.
  • Gehen Sie offen mit Ihrem Kind um und erklären Sie ihm, weshalb es Schwierigkeiten in Mathematik hat.
  • Stärken Sie das Selbstvertrauen Ihres Kindes und fokussieren Sie auf alles, was das Kind gut kann. Das ist sicher eine ganze Menge! Machen Sie klar, dass Rechenschwierigkeiten nichts mit Intelligenz oder Fleiß zu tun haben!
  • Helfen Sie Ihrem Kind, indem Sie gemeinsam mit ihm besprechen, was ihm bei seinen Problemen weiterhilft.
  • Sorgen Sie für eine passende Lernumgebung: Ein ruhiger, aufgeräumter Arbeitsplatz ist wichtig und hilfreich.
  • Nehmen Sie den Druck raus! Mit Vorwürfen oder Leistungsdruck verschlimmert sich das Problem meistens nur.
  • Sprechen Sie mit den Lehrkräften und kümmern Sie sich frühzeitig um eine entsprechende Förderung bei einem Lerntherapeuten.
    Eine Übersicht über lerntherapeutische Praxen finden Sie hier.

Die Grundvorstellung vom Zahlenraum wird außerdem vertieft, wenn folgende Grundlagen beachtet werden:

  • Zahlen, Rechnen, Mathematik werden in kindlichen Alltagssituationen anschaulich. Das Kind erlebt, dass es mathematische Zeichen und Begriffe je nach Situation wählen und nutzen kann.
  • Sind die mathematischen Grundoperationen einmal verstanden, wird auch das Kopfrechnen wichtig.
  • Durch Übung wird Wissen automatisiert.

Mit Spaß Mathe lernen und verstehen

Vor diesem Hintergrund hat LegaKids auch die Rechen-Lernspiele entwickelt. Sie helfen, grundlegende mathematische Prozesse zu begreifen und Lernen zu automatisieren.

Zum Lernspiel „Dosen werfen“Dyskalkulie Rechenschwäche Legakids

Im Spiel Dosenwerfen realisiert sich eine der grundlegendsten mathematischen Ideen: Die Zahl ist ein flexibles Teil-Ganzes-Konzept, bei dem die Gesamtmenge immer erhalten bleibt, auch wenn sich die Teilmengen ganz unterschiedlich zusammensetzen.

Zur „Zahlenjagd“

Das kleine Einmaleins ist ein gutes Beispiel für die Automatisierung bestimmter Rechenschritte. Man braucht es für viele spätere Rechenoperationen, deshalb lernen die Kinder es auswendig. Weil es sich mit Spaß besser und leichter lernt, haben wir mit „Lurs‘ Zahlenjagd“ eine lustige und wirksame Möglichkeit zur spielerischen Automatisierung des kleinen Einmaleins entworfen.

Die Zahlenjagd ist auch als App verfügbar.

Weitere Spielideen bei Rechenschwäche/Dyskalkulie

Beim Spielen muss man oft abzählen, zusammenzählen, schätzen, etwas überspringen, verteilen, ordnen – eben ganz oft mit Zahlen, Mengen, Längen, Zeit umgehen. Diese spielerischen Rechen-Übungen eignen sich auch für Zuhause:

  • „Mau, Mau“ oder „Uno“: Hier müssen schnell mehrere Karten nach unterschiedlichen Regeln zusammengefügt werden.
  • Bei „Halli Galli“ zählen die Kinder unterschiedliche Mengen.
  • Im Spiel „Ligretto“ geht es um das richtige Zuordnen der Karten, das Finden der passenden Vorgänger und Nachfolger und der richtigen Mengen/Zahlen auf den Karten.
  • Bei „Elfer raus“ lernen Kinder die Zahlenfolgen bis 20. So lernen sie vorwärts und rückwärts zählen und die Bestiimmung der Nachbarzahlen.
  • Beim „Mensch-ärgere-dich-nicht“ kann man Würfelaugen zählen, Figuren setzen, schätzen, was gerade günstiger steht und Feldmengen erfassen.
  • Beim Würfelspiel „Kniffel“ sind fünf Würfel beteiligt. Hier muss man Punkte aus den Würfelbildern zusammenrechnen. So rechnet Ihr Kind spielerisch bald bis zur Zahl 100.

 

Bildquellen: LegaKids Stiftungs GmbH

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