Richtig motiviert ins neue Jahr

Lurs möchte eigentlich am liebsten nur fies sein. Gelingt ihm aber auch nicht immer.

Gute Vorsätze sind besonders zum Jahreswechsel sehr beliebt. Mehr Sport, häufiger lesen, weniger rauchen, regelmäßiger lernen, gesünder essen, mehr lachen, mehr Zeit mit der Familie verbringen: Die Liste ist lang, ebenso die Gesichter, wenn man scheitert. Dabei scheitert man gerade dann, wenn man sich zuviel zumutet. Damit die Motivation nicht sofort wieder in Frust umschlägt, haben wir ein paar praktische Tipps für Sie.

Rituale stärken

Müsste, sollte, hätte: Allein das wording setzt uns häufig schon unter Druck. Statt Verbote und Gebote aufzustellen, hilft es, Rituale zu schaffen. Schöne, neue Rituale, die gerade so viel Veränderung beinhalten, dass sie auch eingehalten werden können. Ein Beispiel: Wenn sich jemand vornimmt, morgens nicht immer gleich zum Smartphone zu greifen, ist es besser, man hat eine schöne Alternative. Also nicht einfach nur das Handyverbot, sondern stattdessen nochmal umdrehen und an den Partner kuscheln. Oder ein paar tiefe Atemzüge am offenen Fenster machen. Durch neue Rituale fällt es leichter, althergebrachte Angewohnheiten hinter sich zu lassen.

Realistisch bleiben

Oftmals scheitern Menschen an ihren eigenen Ansprüchen. Voller Elan und Tatendrang nehmen sie sich an Neujahr Dinge vor, die sie bei realistischer Betrachtung gar nicht schaffen können. Stecken Sie sich kleine Ziele! Wenn Sie wieder mehr lesen möchten, sollten Sie nicht gleich drei 1000-Seiten-Wälzer neben das Bett legen. Lieber beginnen Sie mit einem kleinen, spannenden Roman und schaffen sich Lese-Nischen im Alltag. Die Zeiten können Sie auch fest im Kalender vormerken. Dann ist klar: Da habe ich eine Verabredung mit meinem Buch! Besonders Kinder neigen dazu, sich zu viel vorzunehmen und dann schnell enttäuscht zu sein. Wenn Ihr Kind also in Zukunft mehr lernen, weniger Handy daddeln oder öfter aufräumen möchte, dann überlegen Sie im Vorfeld, wie Sie die guten Vorsätze umsetzen können, damit die Motivation nicht gleich wieder dahin ist:

  • Stecken Sie gemeinsam einen realistischen Zeitrahmen ab. „Täglich“ ist meist nicht umzusetzen, „dreimal wöchentlich“ hingegen schon.
  • Dokumentieren Sie zusammen mit Ihrem Kind Fortschritte und Erfolge.
  • Schaffen Sie Alternativen! Statt Handy-Zeit könnten Sie mit Ihrem Kind ein Spiel spielen oder ihm etwas vorlesen.
  • Unterstützen und ermutigen Sie Ihr Kind in seinen Vorhaben.

Schritt für Schritt

Manche Vorsätze lassen sich auch in Etappen zerlegen. Es muss nicht gleich immer alles auf einmal klappen. Sinnvoller kann es sein, sich kleine Etappenziele zu stecken. Dann bleiben Sie auch länger motiviert, weil Sie Teilerfolge feiern können. Und auch wir Eltern sind manchmal nicht unbeteiligt daran, dass Kinder die Motivation verlieren. Denn häufig schauen wir Erwachsene wie hypnotisiert auf die Defizite unserer „Kleinen“. Lernfreude und Motivation des Kindes bewahren und verstärken wir aber nur, wenn wir es nicht ständig an seine Schwächen oder Defizite erinnern, sondern, wenn wir

  • an dem anknüpfen, was das Kind schon gut kann,
  • herausfinden, womit sich das Kind gerne beschäftigt,
  • seine eigenen Lernwünsche und Lernziele entdecken.

An sich glauben!

Was auch immer Sie vorhaben: Glauben Sie an sich! Motivation ist auch eine Einstellungssache. Wer von vornherein denkt, dass er etwas sowieso nicht schafft, wird tatsächlich eher scheitern. Und selbst, wenn Sie nicht immer durchhalten können: Fehler sind normal, menschlich und dazu da, gemacht zu werden. Sie geben uns Informationen über unser Tun und über uns selbst und laden zur Selbstreflexion ein. Eigentlich ganz hilfreich, oder?

Was Schülerinnen und Schüler motiviert und wie Sie die Motivation auch im Unterricht fördern können, erfahren Sie übrigens in unserem alphaPROF-Kurs Nr. 7.

 

 

 

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