Nachteilsausgleich bei Rechenschwäche
Für Kinder mit besonderen Schwierigkeiten beim Rechnen (Rechenschwäche, Dyskalkulie) gibt es in den wenigsten Bundesländern verbindliche Regelungen zu einem Nachteilsausgleich. So muss man sich in jedem Bundesland über den jeweils aktuell geltenden Erlass kundig machen. Eine entsprechende Linkliste finden Sie auf LegaKids.
Welche Möglichkeiten des Nachteilsausgleichs sind bei Rechenschwäche prinzipiell möglich bzw. sinnvoll?
Nachteilsausgleich bei Leistungserhebungen
Mathematikarbeiten sind für Kinder mit Rechenschwierigkeiten eine besondere Herausforderung und Hürde. Daher können unterschiedliche Maßnahmen des Nachteilsausgleichs in Leistungssituationen ergriffen werden. (Die folgende Auflistung versteht sich als Überblick von Möglichkeiten, die in den verschiedenen Bundesländern wie oben beschrieben nur teilweise gewährt werden können.)
- Veranschaulichungsmaterial (wie Rechenstrahl, Dines-Blöcke oder Cuisenaire-Stäbchen etc.) während der Arbeiten
- Möglichkeit die Aufgabe mit ihren Zwischenschritten aufzuschreiben
- zusätzliche Erläuterungen der Lehrkraft zu den Aufgaben
- Verständnishilfen bei Aufgabenstellungen
- ein ruhiger Arbeitsplatz
- zusätzliche Pausen
- Mathematikarbeiten in zwei Teilen: Basisteil (grundlegende Kompetenz) und Aufbauteil
- Einsatz einer Einmaleins-Tabelle
- Einsatz einer (eigenen) kleinen Formelsammlung als Merkhilfe auch schon in früheren Klassen
- Einsatz eines Taschenrechners
- Zeitzuschlag (der alleine allerdings nicht hilfreich ist, wenn Grundsätzliches noch nicht verstanden wurde …)
- übersichtliche Gestaltung von Arbeitsblättern (z.B. auch größere Maßstäbe bei Geometrieaufgaben)
- klare Aufgabenstellung insbesondere bei Sachaufgaben
- Reduktion des Prüfungsumfanges
- stärkere Gewichtung der mündlichen oder praktischen Leistungen
Diese Liste ist sicher unvollständig und nicht jede dieser Maßnahmen ist für jedes Kind sinnvoll. Einen ausführlicheren Beitrag zu diesem Thema gibt es bei den Duden Instituten für Lerntherapie.
Individuelle Unterstützung im Unterricht
Wichtig ist zudem: Die oben genannten Maßnahmen beziehen sich auf Situationen der Leistungserhebung. D.h. individuelle Förderung und Unterstützungsmaßnahmen im Unterricht können und sollen ohnehin eingesetzt werden. Übrigens können auch die Hausaufgaben für ein Kind mit anhaltenden Rechenschwierigkeiten durch die Lehrkraft angemessen angepasst werden.
Bildquelle: Fotolioa © epixproductions
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