Mit Freude lesen und schreiben lernen: Tipps für den Alltag
Fast alle Kinder möchten am liebsten schon im Kindergarten lesen und schreiben können. Sie malen bereits erste Buchstaben oder versuchen, bekannte Ziffern und Buchstaben zu identifizieren. Erst durch Druck und Misserfolge verlieren Kinder die Lust am Lesen. Deshalb ist es wichtig, die Motivation spielerisch zu erhalten bzw. zu fördern.
Spielend lernen
Kinder lernen am besten spielend. Mit Spaß, Entdeckerfreude und voller Tatendrang lässt sich vieles unbeschwert ausprobieren, lernen und üben. Das gilt auch für den Schriftspracherwerb.
Spiele wie „Ich sehe was, was du nicht siehst“ schulen ganz nebenbei die Sprachbewusstheit. Wichtig dabei: Am besten lautieren, d.h. „Ich sehe etwas und das beginnt mit b.“ statt den Buchstabennamen auszusprechen „Ich sehe etwas und das beginnt mit be.“ (Wer den Unterschied nicht kennt, am besten das Video der Lurs-Akademie „Lurs‘ Falle und der Elefantenzauber“ anschauen 🙂 ) Auch Wörterschlangen bilden macht Spaß und kann lange Autofahrten bereichern: Abwechselnd wird mit dem letzten Laut eines Wortes ein neues Wort gebildet, z.B. „Schlange – essen – Nudel – lieber …“) Hier kann man die Aufmerksamkeit langsam auf schriftsprachliche Besonderheiten richten (z,B. sprechen wir das Wörtchen „lieber“ im Alltag oftmals eher wie „lieba“ aus. Nur wenn wir es ganz deutlich sprechen, zeigt sich, wie es am Ende geschrieben wird …)
Wenn Ihr Kind schon in der Schule ist, dann können Sie die Welt der Buchstaben in den Alltag einbauen! Sie könnten beispielsweise bunte Buchstaben aus Pappe basteln, anmalen oder bekleben. Oder Sie binden Ihr Kind in einen Einkauf ein. Was brauchen wir? Die Zutaten werden diktiert und das Kind schreibt (und/oder malt) einen Einkaufszettel. Oder Sie kochen gemeinsam und das Kind liest das Rezept vor und richtet die Zutaten her.
Sanfter Einstieg
Es gibt viele Möglichkeiten, Kinder an das Lesen und auch das Schreiben heranzuführen. In seinem Beitrag „Sanfter Einstieg in das Lesen und Schreiben“ erklärt Professor Schönweiss von der Universität Münster, wie Sie spielerisch und dennoch mit der notwendigen Ernsthaftigkeit Motivation fördern können, und was es dabei zu beachten gibt. Denn häufig ist eine zu hohe Erwartungshaltung eher kontraproduktiv und wirkt sich ungünstig auf die Motivation des Kindes aus. Schließlich ist das Erlernen der Schriftsprache kein Kinderspiel, sondern eine große Herausforderung.
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