Lernen lernen: Lernstrategien für zuhause und für die Schule

Eine gute Selbstorganisation ist für alle (Schul-)Kinder wichtig, ganz besonders für Kinder mit Lese-Rechtschreib-Schwierigkeiten (LRS). Im Alltag wie in der Schule zeigt sich häufig, dass Kinder mit LRS ein recht unstrukturiertes Arbeitsverhalten an den Tag legen, leicht ablenkbar wirken und dadurch häufig überfordert sind. Gezielte Lernstrategien können hier viel bewirken. In unserer kleinen Serie stellen wir verschiedene Lernstrategien vor, die Kindern effektiv beim Lernen helfen. In Teil 1 erfahren Sie allgemeine Lern-Tipps und mehr über das Mind-Mapping.

Zeitmanagement

Das geplante Abarbeiten von Aufgaben innerhalb eines bestimmten Zeitfensters müssen Kinder erst einmal lernen. Hierbei helfen:

  • Eine gute Planungsstruktur samt Checklisten für Aufgaben und Abläufe
  • Definition von Zweck und Zielen in einem Planer
  • Sauber geführte Kalender, um grobe Zeitlimits zu setzen und Details zu skizzieren und abzuarbeiten.

Ordnung in den Dingen

Auch das Equipment für die Schule sollte in Ordnung sein. Eine große Hilfe ist es, wenn die Kinder

  • Hausaufgabenhefte nachvollziehbar führen,
  • lose Arbeitsblätter immer gleich sorgfältig in dafür vorgesehene Mappen heften
  • überschaubare, konkrete Aufgaben nacheinander erledigen
  • Rituale schaffen, etwa jeden Abend den Schulranzen für den nächsten Tag packen
  • bereits erledigte Aufgaben mit einer Checkliste überprüfen.

Wichtig ist, dass die Kinder zunächst eine genaue Anleitung bekommen und es ihnen möglich ist, in überschaubaren, kleinen Schritten erste Erfolge zu erreichen.

Lernstrategien

Nun kann man auch für das Lernen an sich zu Hilfsmitteln greifen. Dabei geht es vor allem darum, den Grad des Verstehens und Behaltens von Inhalten zu erhöhen. Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass gerade für Kinder mit LRS das strukturierte, grafische Ordnen von Inhalten besonders wirksam ist.

Mind-Mapping

Das so genannte Mind-Mapping kann für eine Vielzahl von Lernsituationen eingesetzt werden:

  • als Wortschatzübung, um Vokabeln oder Fachbegriffe zu ordnen (z.B. nach Wortfamilien oder Themenbereichen),
  • als Lesestrategie, um Geschichten strukturiert zu erschließen und zu verstehen,
  • um ein Experiment im naturwissenschaftlichen Unterricht zu planen und als Protokoll für die Durchführung zu nutzen,
  • um Unterrichtsmitschriften organisiert aufzuschreiben.

Erstellen einer Mind-Map

Kategorisieren
Hier geht es zunächst darum, Worte anhand von Merkmalen zu kategorisieren. Die Kinder sollen Gemeinsamkeiten, Unterschiede und Ähnlichkeiten zu bereits zugeordneten Begriffen erkennen.

Clustering/Mind-Mapping
Nun können die Kinder ein Blatt Papier im Querformat zur Hand nehmen und in der Mitte das Thema der Mind-Map notieren. Nun wird nach Oberbegriffen oder Kategorien gesucht, die um das Thema herum positioniert und mit einer Linie mit dem Hauptthema verbunden werden. Jede Kategorie kann nun zu einem neuen Thema werden, das weiter aufgespalten wird.
Die Begriffe können auch auf kleine Klebezettel geschrieben werden. So kann man die Mind-Map nach und nach zusammensetzen und bei Bedarf umstrukturieren.

Wichtig!
Die Mindmap sollte immer möglichst mit Farben, Symbolen und Bildern visuell gestaltet werden. So werden Zusammenhänge leichter erkennbar und Begriffe können gemalt werden, was für Kinder mit LRS ein großer Gewinn ist. Die Kinder sollen beim Erklären ihrer Mind-Map die Äste mit dem Finger nachfahren und sich beim freien Erzählen diese auch räumlich vorstellen. So können sie sich später besser an die Begriffe erinnern.

Viefältige Strategien

Neben den genannten Lernstrategien mit Hilfmitteln gibt es noch weitere Techniken, etwa das Lernen mit Kartei- und Regelkarten. Darüber lesen Sie im nächsten alphaPROF-Blog.

Mehr zu LRS, Lernstrategien und Unterrichtsgestaltung finden Sie außerdem in unseren kostenlosen alphaPROF-Kursen.

Bildquelle: LegaKids Stiftungs GmbH

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