Chancen und Grenzen von Inklusion

Inklusion

Kein Thema beschäftigt Eltern, Lernende, Lehrkräfte und die Bildungspolitik gerade so sehr wie das Thema Inklusion. Im schulischen Kontext geht es dabei häufig „nur“ um die Integration von Schülerinnen und Schülern mit besonderen Förderbedarfen, die sonst in Sonder- oder Förderschulen unterrichtet werden. Jedoch: Inklusion geht begrifflich über dieses sehr kategorisierende Verständnis hinaus. In seiner weiten Deutung bedeutet Inklusion, allen Menschen die Möglichkeit zu gesellschaftlicher Teilhabe zu ermöglichen, d.h. auch an Bildung und Bildungsprozessen.

Kritische Stimmen zu Inklusion

Auf diese Aufgabe ist unser Bildungssystem aufgrund struktureller Besonderheiten nicht vorbereitet. Diese Besonderheiten sind historisch gewachsen. In vielen anderen Ländern hat im Schulsystem niemals eine derartige Selektierung stattgefunden wie in Deutschland. Einige Länder, insbesondere kleinere Länder wie der ehemalige PISA-Sieger Finnland, konnten sich ein differenzierendes Schulsystem schon rein finanziell gar nicht erlauben.

Die in Deutschland geäußerte Kritik am Ziel und an der Umsetzung von Inklusion ist vielfältig und wird – auch nicht selten emotional – aus verschiedenen Perspektiven vorgebracht. Der gerade in den Kinos laufende Film „Ich.Du.Inklusion“ ist ebenfalls als kritischer Beitrag zu bewerten:

Inklusive Schulentwicklung

Hier auf alphaPROF verstehen wir inklusive Schulentwicklung – am Beispiel von Lese-Rechtschreib-Schwierigkeiten, die streng genommen unter keinen der sonderpädagogischen Förderbedarfe fallen – so, dass Lehrkräfte in die Lage versetzt werden müssen, primär ihren qualitativ hochwertigen Unterricht planen und durchführen zu können. Dabei ist ein solcher Unterricht in der Regel bereits (binnen-)differenzierend angelegt. Wenn Schülerinnen und Schüler besondere Schwierigkeiten oder Besonderheiten mitbringen, müssen Lehrkräfte die Möglichkeit haben, dies zu erkennen (wie in unserem Beispiel LRS). Erst dann können sie grundlegend methodisch-didaktisch mit diesen Besonderheiten umgehen. Gleichzeitig müssen sie die notwendige personelle Unterstützung von Fachkräften erhalten, um diese Lernenden im Unterricht tatsächlich zielführend (unter-)stützen zu können.

Eine der Grundvoraussetzungen hierfür ist, dass entsprechend hochqualifizierten Förderkräfte sowie schulische Lehrkräfte und Schulleitungen sich öffnen und gegenseitig die Kompetenzbereiche der jeweils anderen Gruppe akzeptieren. Letztlich könnte dies sowohl auf struktureller, individueller als auch schulorganisatorischer Ebene zu einer Entlastung führen. Dies bedeutet dennoch nicht, dass alle Förderbedarfe selbstverständlich oder einfach „integrier-“ oder „inkludierbar“ seien, wenn nur das Personal vorhanden wäre. Das wäre sicherlich zu kurz gedacht. Dennoch wird ohne das Aufbrechen der bisherigen personellen wie hierarchischen Strukturen und Denkweisen Inklusion nicht vorankommen. Nur so kann die konkrete Umsetzung konzeptionell (und praktisch!) sinnvoll weiterentwickelt werden und weitergehen.

Weitere Informationen zu Inklusion und dem Ansatz inklusiver Schulentwicklung von alphaPROF und LegaKids sowie Beispiele unserer Partner zum Einsatz von Lerntherapie in Schule finden Sie in unserem Inklusionsbereich.

Auf inklusionsfakten.de finden Sie weitere Hintergrundinformationen rund um das Thema Inklusion. Die Website beschäftigt sich mit zahlreichen Fragen, die in diesem Kontext immer wieder aufkommen.


Illustration: © LegaKids / Jakob Weyde

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Qualifikation und Fortbildung von Lehrkräften zu Alphabetisierung und Lese-Rechtschreib-Schwierigkeiten (LRS, Legasthenie)