Schulangst erkennen und begegnen

SchulangstBauchweh, Kopfschmerzen, Schlafstörungen oder auch Appetitlosigkeit können u.a. auf eine Schulangst hinweisen. Schulangst ist nicht immer auf Anhieb erkennbar, da die Symptome individuell stark variieren. Außerdem sind sich viele Kinder nicht einmal ihrer Schulangst bewusst und können diese nicht in Worte fassen. Wie können Eltern und Lehrkräfte Schulangst erkennen? Welche Faktoren können eine Schulangst hervorrufen bzw. verstärken? Wie kann dem betroffenen Kind geholfen werden?

Handlungsvoraussetzung: Schulangst erkennen

Schulangst kann sich körperlich und/oder emotional bemerkbar machen. Im Folgenden finden Sie eine Übersicht möglicher Symptome:

Körperliche Stresssymptome Emotionale Stresssymptome
  • Schlafstörungen
  • erhöhter Blutdruck
  • Herzrasen
  • Appetitlosigkeit
  • Bettnässen, ständiger Harndrang
  • Magenbeschwerden
  • Kopfschmerzen
  • Schwitzen, “kalter Schweiß”, Zittern
  • Spannungen in der gesamten Skelettmuskulatur
  • Verdauungsstörungen
  • Unruhe, “hibbelig”
  • überhöhte Ängstlichkeit
  • schnelle Erschöpfung, ständige Müdigkeit
  • Denkblockaden, reduzierte Merkfähigkeit
  • hohe Nervosität
  • Zurückgezogenheit
  • starke Stimmungsschwankungen
  • unkontrollierte Wutausbrüche
  • Lebensunlust

Ausmaß und Zeitpunkt von auftretenden Beschwerden können hierbei aufschlussreich sein. Gerade wenn eine Kind vor der Schule oder in Verbindung mit dem Thema Schule Beschwerden hat, liegt die Annahme einer Schulangst nahe.

Ursachen für Schulangst

Genauso unterschiedlich wie die Beschwerden können auch die Ursachen für eine Schulangst sein. Familiäre Bedingungen (Scheidung, schwere Krankheit, finanzielle Sorgen, etc.), Mobbing, Lernschwierigkeiten, Trennungsangst von den Eltern/Familie oder auch Leistungsdruck können neben weiteren Variablen Auslöser sowie Verstärker von schulischen Ängsten sein.

Lehrkräfte haben eine große Verantwortung und gehen unterschiedliche mit den schulischen Anforderungen um. Die Angst den Anforderungen der Schule, den Eltern und den Lernenden nicht gerecht zu werden, kann ebenso bei Lehrenden Schulängste auslösen.

Handlungsoptionen: Schulangst begegnen

Um Schulangst und seine Ursachen zu erkennen, kann es hilfreich sein ein „Beschwerdetagebuch“ zu führen. Auf diese Weise kann herausgefunden werden, welche Ereignisse die Beschwerden auslösen oder gar verschlimmern. Wenn die Vermutung einer Schulangst vorliegt, ist es wichtig, dass Lehrkräfte, Eltern und das betroffene Kind gemeinsam an einer Lösung arbeiten. Auch das Hinzuziehen eines Schulpsychologen ist ratsam.

Schulangst und die damit verbundenen Folgen können selten im schulischen Kontext gelöst werden. Es bedarf dann außerschulischer Unterstützung z.B. in Form integrativer Lerntherapie oder Psychotherapie. Eine zielführende Kooperation mit außerschulischen Einrichtungen ist hier sinnvoll.

Präventive Maßnahmen

Eltern und Lehrkräfte können durch ihr Verhalten und die Beziehung zu dem jeweiligen Kind viel dazu beitragen, dass es erst gar nicht soweit kommt. Ein respektvoller und wertschätzender Umgang innerhalb einer Lerngruppe erscheint hierbei im schulischen Kontext besonders wichtig. Wie eine Lehrer-Schüler-Beziehung gestaltet werden kann, können Sie in den Kursen auf alphaPROF erfahren.

Auch die von vielen Lernenden als belastend empfundenen Prüfungssituationen, können durch kleine aber sehr wirksame Gesten seitens der Lehrkraft positiv gestaltet werden. Benotungskriterien und Inhalte sollten vor der Prüfung besprochen werden. Außerdem kann es helfen, wenn Sie den Lernenden verdeutlichen, dass nicht alles nur von dieser Arbeit abhängt.

Warum nicht mal eine kurze Entspannungsübung vor dem Austeilen einer Prüfung einbauen? Entsprechend eingeübte Rituale können für Schülerinnen und Schülern auch außerhalb des schulischen Kontext hilfreich sein, um zu lernen mit Stress umzugehen.

Weiterführende Informationen

Mehr Informationen zu diesem wichtigen Thema finden Sie in Kurs 7 auf alphaPROF. Außerdem haben die Duden Institute für Lerntherapie eine lesenswerte Studie zum Thema psychosoziale Belastungen und Lernschwierigkeiten herausgebracht.

 

 

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