Rechnen mit Bauchweh
Was hat Bauchweh mit Rechnen zu tun? Bei manchen Kinder sehr viel! Gerade erst hat der Berufsverband der Kinder und Jugendärzte (BVKJ) in einer Pressemitteilung darauf hingewiesen, wie wichtig es ist, anhaltende Rechenschwierigkeiten eines Kindes zu erkennen. Denn nur dann kann eine entsprechende Förderung eingeleitet werden.
Rechenschwieriegkeiten, Rechenschwäche – was ist das?
Gar nicht so selten kommt es vor, dass ein Kind nicht nur Schwierigkeiten im Schriftspracherwerb, sondern auch Schwierigkeiten mit dem Rechnen hat. Und natürlich gibt es viele Kinder, die zwar gut lesen und schreiben können, aber mit Zahlen und Mengen einfach nicht zurecht kommen. Wie bei den Begriffen Legasthenie, LRS, Lesestörung, Leseschwäche etc. gibt es auch hier Definitions- und Abgrenzungsprobleme: Dyskalkulie, Rechenschwäche, Rechenstörung – alle Begriffe bezeichnen letztlich Schwierigkeiten eines Kindes bei grundlegenden Rechenfertigkeiten wie plus, minus, mal und geteilt.
Im alphaPROF-Artikel „Was ist was: Rechenschwierigkeiten, Rechenstörung, Dyskalkulie“ finden Sie genauere Informationen zu diesem Thema.
Mögliche Folgen für die Entwicklung des Kindes
Werden die Rechenschwierigkeiten nicht erkannt und das Kind nicht entsprechend unterstützt, kann dies im wahrsten Sinne des Wortes zu Bauchschmerzen führen. Denn der Mathematikunterricht baut auf den grundlegenden Rechenfertigkeiten auf. Kinder, die diese nicht beherrschen, fallen unweigerlich zurück. In der Pressemitteilung der Kinder- und Jugendärzte wird Dr. Ulrich Fegeler, Mitglied des Expertengremiums des BVKJ zitiert: „Oft entwickeln (die Kinder) psychosomatische Beschwerden wie Kopf- oder Bauchschmerzen, Schlafstörungen und sie können mit der Zeit immer mehr Angst vor dem Fach Mathematik bekommen.“ Daneben leiden natürlich auch die Noten und damit das Selbstwertgefühl.
Aufgabe der Eltern, Lehrkräfte und Kinderärzte
Anhaltende Rechenschwierigkeiten können vielfältige Ursachen haben (Begabungsprofil des Kinder, für das Kind unpassende Unterrichtsmethode oder zu schnelles Lerntempo, häufiger Lehrerwechsel etc.). Wichtig ist es, die Schwierigkeiten zu erkennen, um ein Kind entsprechend fördern zu können. Dafür ist die wohlwollende Aufmerksamkeit von Eltern, Lehrkräften und auch Kinderärzten nötig. In der oben erwähnten Pressemitteilung ermutigt der BVKJ Eltern daher, ihrem Kinderarzt ebenso selbstverständlich von Rechenschwierigkeiten zu berichten, wie sie es bei Kopf- oder Bauchweh tun. Gemeinsam könne dann überlegt werden, wie eine passende Diagnostik und die entsprechende Förderung aussehen könne.
Zur Pressemitteilung des BVKJ
Bildquelle: Fotolia.com / Urheber: Robert Kneschke
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