Illustration nach Scarborough (2001)

Lesen ist ganz einfach – für diejenigen, die es können: geschriebene Texte aufnehmen und verstehen. Dabei ist Lesen eine hochkomplexe Angelegenheit. Das ist uns oft nicht bewusst, vor allem, wenn wir mit Leseanfängern ungeduldig sind.

Während wir lesen, laufen viele Verarbeitungsprozesse gleichzeitig ab. Neben dem Dekodieren von Buchstabenfolgen bzw. Wörtern greifen wir gleichzeitig auf die verschiedensten Wissensbereiche zurück. Um den Inhalt eines Textes zu verstehen, benötigen wir nicht nur sprachliche Kenntnisse, sondern ebenfalls Hintergrundinformationen u.a. zu dem Thema und der Textgattung des jeweiligen Textes.

Die verwobenen Elemente kompetenten Lesens – Verknüpfung von Teilprozessen

Je besser die einzelnen Wissensbereiche miteinnander verknüpft sind, desto flüssiger gestaltet sich der Lesevorgang. Die Automatisierung der einzelnen Prozesse beim Lesen trägt dazu bei, dass der Leser oder die Leserin sich verstärkt auf den Inhalt konzentrieren kann. Unsere Grafik veranschaulicht, welche Bereiche beim Lesen von besonderer Bedeutung sind. (Bitte klicken Sie auf das Bild, um es zu vergrößern.)

Hürden für Leseanfänger und Kinder mit LRS

Erfahrene Leserinnen und Leser verwenden die einzelnen Wissenbestände wie selbstverständlich und ohne bewusst darüber nachdenken zu müssen. Leseanfänger und Kinder mit Schwierigkeiten beim Lesen und Schreiben müssen hingegen die einzelnen Prozesse erst erlernen, um sie in einem nächsten Schritt miteinander kombinieren zu können.

Da jede einzelne Teilfertigkeit allein für sich viel Übung und Erfahrung benötigt, kann der Lesevorgang nicht von „heute auf morgen“ erlernt werden, sondern erfordert Zeit und Hilfestellung. Und bei so manchen Kindern braucht es noch mehr Zeit, noch mehr Hilfe und viel Geduld.

Vertiefende Informationen finden Sie im alphaPROF Kurs 5 „Leseförderung“. Um einen Zugang zu den Kursinhalten zu erhalten, können Sie sich hier kostenlos registrieren.