Comics im Unterricht
Der Unterricht der meisten Fächer ist sehr textlastig. Natürlich ist es wichtig, Schülerinnen und Schülern an den Umgang mit Fließtexten zu gewöhnen. Dennoch sollte man nicht vergessen, dass die Freude am Lesen auch eine Rolle im Unterricht spielen sollte. Um ein bisschen Abwechslung in den Unterricht zu bringen, könnten Comics eine gute Ergänzung zu den Fließtexten sein.
Einbindung von Comics im Unterricht
Comics lassen sich für die unterschiedlichsten Altersgruppen und Unterrichtsthemen finden. Die Mischung aus Bild, Text und Lautmalerei ermöglicht dem Leser verschiedene Zugänge zu den Inhalten der Geschichte. Leistungsschwächere Schülerinnen und Schüler können mit Hilfe der Bilder (ohne zwangsläufig jeden Satz zu verstehen) Aussagen über den Inhalt der Abbildungen treffen und Gesprächsanlässe finden.
Nichtsdestoweniger ist bei der Auswahl des Comics Vorsicht geboten, da die „Comicsprache“ durchaus eine Herausforderung für den Leser darstellen kann. Dem kann eine Vorentlastung zu dem jeweiligen Thema entgegenwirken. Man könnte beispielsweise ein Wortnetz zu dem Thema „Römer und Gallier“ erstellen, um dann anschließend eine kurze Passage aus einem der „Asterix“-Comics zu lesen.
Comics selbst gestalten
Außerdem können Sie Ihre Lerngruppe kreativ werden lassen, indem die Schülerinnen und Schüler selbst einen Comic gestalten oder einen vorgegebenen Comicausschnitt weiterschreiben oder -zeichnen (je nach Zeit und Sprachniveau). Warum nicht mal eine grammatikalische Regel in Form eines Comics von den Schülerinnen und Schülern darstellen lassen? Dies bietet sich natürlich nur bei bestimmten Themen an. Im Französischunterricht könnte man beispielsweise die Funktionen des passé composé und des imparfait bildlich wiedergeben.
Comics bieten außerdem die Möglichkeit eine Unterrichtseinheit mit einer kreativen Phase abzuschließen. Themen und Inhalte einer Kurzgeschichte, eines Gedichtes, einzelner Romankapitel und eines Songtextes könnten durch Comicstrips vertieft und gefestigt werden. Hierfür gibt es einige Internetseiten, die bei der Gestaltung eine Hilfe sein können. Im Folgenden finden Sie zwei ausgewählte Beispiele:
Comicdetektive
Des Weiteren kann man seine Lerngruppe auch als Detektive arbeiten lassen, indem man einen Comic auswählt, der eine Kriminaltat beinhaltet.
- Die Schülerinnen und Schüler erhalten die Bilder eines Comicabschnittes in falscher Reihenfolge.
- In Kleingruppen wird darüber gerätselt, wie die Reihenfolge und wer der Täter sein könnte.
- Da die bildlichen Darstellungen bereits einige Indizien zu den Tatverdächtigen liefern, können auch Schülerinnen und Schüler mit Problemen beim Lesen und Schreiben aktiv an der „Detektivarbeit“ teilnehmen.
Auch die Arbeit an einem Fließtext kann durch dazu passende Comicbilder ergänzt und vereinfacht werden. Beispiele hierfür finden sie auf der Seite von LegaKids.
Literaturhinweise
- Elsner, D./Ludwig, C. (2014): „Comics selbst gestalten – Websites zur Erstellung von Webcomics“. In: Praxis Fremdsprachenunterricht Englisch, Heft 3, S.16-17.
- Deharde, K./Lücke-Hildebandt, S. (2008): „Ciel, mes fiches! – Schreibanleitung zu einer Tintin-BD“. In: Unterricht Französisch, Heft 93, S. 26-33.
- Rosenkranz, F. (2011): „Geschwisterliebe: Les p’tits diables – Leerstellen in einer Bildgeschichte als Kommunikationsanlass nutzen“. In: Unterricht Französisch, Heft 11, S.12-17.
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