Möglichkeiten und Grenzen von Lernspielen
Digitale Lernspiele
Digitale Angebote, einschließlich Online-Lernspiele und Lern-Apps, erleben einen Boom. Eltern, Lehrer und Förderkräfte stellen sich häufig die Frage: Sind diese Spiele wirklich sinnvoll? Was lernen Kinder durch solche Spiele? Was sind die Stärken und Schwächen von Lernspielen?
Grenzen: Lernspiele setzen meist Gelerntes voraus
Man sollte von einem Lernspiel nicht zu viel erwarten. Übliche digitale Lernspiele vermitteln keine neuen Inhalte. Das eigentliche Lernen, das Erlernen eines neuen Themas, muss vor dem Einsatz eines solchen Spiels erfolgen.
Beispielsweise ist es sinnlos und möglicherweise kontraproduktiv, einem Kind ein Lernspiel zur Auslautverhärtung im Deutschen zu empfehlen, wenn es dieses Konzept noch nicht verstanden hat. Die meisten Spiele erklären den Inhalt nicht, sondern fragen auf spielerische Weise nach richtigen Antworten. Man kann nichts üben – auch nicht spielerisch – was man noch gar nicht verstanden hat.
Möglichkeiten: Gelerntes im Lernspiel vertiefen
Lernspiele sind daher eher als Übungsspiele zu verstehen. Kinder lernen am Computer, Tablet oder Smartphone nichts Neues, sondern üben, trainieren oder automatisieren bereits Gelerntes. Dieses Üben kann besonders dann sinnvoll sein, wenn es von Erwachsenen gut begleitet wird.
Online-Spiele oder Lern-Apps haben meist einen hohen Motivationscharakter für Kinder, sodass die Übungsaufgaben mit mehr Freude und oft auch erfolgreicher bearbeitet werden. In einem Spiel können wesentlich mehr Aufgaben bearbeitet werden als auf einem Arbeitsblatt, und es macht auch noch Spaß!
Welche Kriterien für ein gutes Lernspiel eine Rolle spielen, haben wir übrigens in unserem Blogbeitrag Online lernen: Wie erkennt man gute Lernspiele? beschrieben.
Die Kunst: Richtiger Einsatz von Lernspielen
Wenn ein Kind ein gutes Verständnis des Zahlenraums entwickelt hat und beispielsweise das Einmaleins und die Funktionsweise der Multiplikation verstanden hat, dann ist es Zeit, das Einmaleins zu automatisieren. Das ist für viele Kinder ein langwieriger und oft langweiliger Prozess. Natürlich kann man die verschiedenen Reihen immer wieder aufsagen oder das Abfragen mit spielerischen Elementen wie Ballwerfen freudiger gestalten.
Hier können auch unterschiedliche digitale Lern- oder Übungsspiele hilfreich sein, wie etwa die Zahlenjagd oder MatheLursi auf LegaKids. Es ist interessant, die Strategien eines Kindes zu beobachten: Handelt es überlegt und sicher oder eher impulsiv? Nutzt es die Umkehrung bei der Multiplikation oder gibt es noch Erklärungsbedarf?
Es lohnt sich also für Eltern, Lehrkräfte oder Lerntherapeut*innen, die Möglichkeiten unterschiedlicher Spiele gut zu kennen, um sie den Kindern zum richtigen Zeitpunkt anzubieten.
Fazit
Digitale Lernspiele bieten eine wertvolle Möglichkeit, bereits Gelerntes zu üben und zu festigen. Sie sind jedoch kein Ersatz für den eigentlichen Lernprozess. Der richtige Einsatz und die Auswahl geeigneter Spiele können den Lernprozess unterstützen und motivieren, besonders wenn sie von Erwachsenen begleitet werden.
In diesem Sinne viel Freude und Erfolg mit den Lern- und Übungsspielen von LegaKids!
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