Fehler spielerisch korrigieren
Fehler? Muss man nicht drauf warten – sie passieren sowieso 🙂
Fehler empfinden wir meist als negativ. Wie wäre es damit, die Wahrnehmung einmal etwas zu verschieben und mit den Fehlern ein aktivierendes Spiel zu verbinden?
Fehler als Entdeckung
Wenn andere uns auf Fehler aufmerksam machen oder sie gar „monieren“, beschämt uns das. In der Schule ist der Umgang mit Fehlern einerseits etwas völlig Selbstverständliches, andererseits oft auch etwas in festen Gleisen Eingefahrenes. Dabei übersehen wir, dass Fehler nützlich sein können. Sie können sich auch im schulischen Zusammenhang als Chance erweisen und lassen sich z.B. wunderbar in eine aktivierende Übung umwandeln.
Lehrkräfte können die Rechtschreibfehler ihrer Schülerinnen und Schüler als Lerngelegenheit wahrnehmen. Auch für Kinder mit LRS kann es entlastend und motivierend sein, spielerisch, aber bewusst mit Fehlern umzugehen. Wir stellen Ihnen daher eine Möglichkeit vor, die Fehlerkorrektur als Spiel zu gestalten.
„Die Regenbogenschnüffler“, „Bunte Schätze“, „Die knifflige Farbensuche“ …
Den Namen können Sie beliebig verändern, da sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt! 🙂 Mit Hilfe einer „bunten“ Fehleranzeige entwickeln Sie eine spielerische Korrekturmöglichkeit. So kann dieses Spiel beispielsweise eine Probenberichtigung ersetzen.
Verwenden Sie bei Ihrer Korrektur der Probe für jede „Fehlerart“ eine andere Farbe. Bitte beachten Sie dabei, die Fehler mit den entsprechenden Farben nur zu markieren. Im Anschluss werden die Fehler nicht von Ihnen, sondern von den Kindern selbst verbessert. Die Farben verweisen nur auf die Fehlerart. Nachdem Sie die Proben zurückgegeben haben, kann das Spiel beginnen: Die Schülerinnen und Schüler begeben sich auf die „Spurensuche“ bzw. „Schatzsuche“. Dazu werden sie in zwei Gruppen aufgeteilt.
Von Detektiv*innen und Pirat*innen
Die Detektiv*innen brauchen nun Hinweise, um die Fehler zu finden, denn alle „ungelösten Fälle“ können nur mit Hilfe von „Spuren“ aufgedeckt werden. Dagegen brauchen die Pirat*innen eine Schatzkarte, um überhaupt die versteckten „Schätze“ zu finden.
Dafür erstellen Sie eine Legende (Tabelle mit den Fehlerarten und Farben), am besten in einer Detektiv- und einer Piraten-Version. Das ist einmalig mit etwas Aufwand verbunden, kann aber immer wieder verwendet werden. Nun können sich die Schülerinnen und Schüler anhand dieser Legende orientieren und damit ihre Fehler aufspüren. Jedes Wort, das richtig verbessert wird, gilt als ein gelöster Fall bzw. ein gefundener Schatz. Die Gruppe mit den meisten verbesserten Fehlern innerhalb einer vorbestimmten Zeit kann eine kleine Belohnung erhalten (Sticker o.ä.), um die Motivation zu erhöhen.
Die „lästige“ Selbstkorrektur ist wie durch Zauberei plötzlich eine spannenden Fehlersuche 🙂
Selbstverständlich lässt sich dieses Spiel auch für die Einzelförderung von Kindern mit LRS abwandeln. Sie haben sicher eigene Einsatzmöglichkeiten der Grundidee.
Weitere Ideen und Tipps zum Umgang mit Fehlern im Unterricht erhalten Sie in Kurs 9. ((Bitte beachten Sie, dass Sie zunächst die vorherigen Sitzungen von alphaPROF absolviert haben müssen, um Zugang zu dieser Sitzung zu erhalten.)
Bildquelle: Illustration „Fehler als Chance“ © LegaKids Stiftungs-GmbH / Jakob Weyde, Franziska Bachmaier
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