Gesprächsleitfaden für Eltern-Lehrer-Gespräche

Gerade bei Kindern mit LRS ist es wichtig, einen guten Kontakt zwischen Elternhaus und Schule zu halten und gemeinsam an einem Strang zu ziehen, um das jeweilige Kind angemessen zu unterstützen. Es gibt zwei Möglichkeiten, wie ein Eltern-Lehrer-Gespräch zustande kommt: Entweder werden die Eltern zu einem Gespräch bestellt oder sie bitten selbst um ein Gespräch. Die Person, die das Gespräch gesucht hat, sollte als erste die Gelegenheit haben, ihr Anliegen zu äußern und Erwartungen an das Gespräch zu formulieren.

Eltern-Lehrer-Gespräch

 

Leitfaden für ein konstruktives Gespräch

Ein Leitfaden für Einzelgespräche soll eine kurze Übersicht über den möglichen Verlauf eines solchen Gespräches geben (in Anlehnung an Breuninger/Betz 1982, S. 192-194).

Hier haben wir die Punkte so formuliert, dass sie sowohl von Lehrkräften als auch von Eltern verwendet werden können.

  1. Sorgen Sie bei der Terminabsprache für eine positive Grundeinstellung Ihres Gegenübers.
  2. Beginnen Sie das Gespräch mit einer freundlichen Begrüßung. Diese kann entscheidend für den weiteren Verlauf des Gesprächs sein.
  3. Beziehen Sie sich auf die Frage, die den Anlass für dieses Treffen gibt.
  4. Geben Sie dem Gegenüber Zeit, Gedanken und Antworten zu formulieren und zu erklären. Fragen Sie auch nach alltäglichen Beispielen, hören Sie aufmerksam zu und unterbrechen Sie die sprechende Person nicht.
  5. Wiederholen Sie die Aussagen des Gegenübers in eigenen Worten. Ihre Gesprächspartner*innen haben so die Möglichkeit, ihre Äußerungen zu korrigieren oder zu ergänzen.
  6. Nutzen Sie die Möglichkeit, auch über die Stärken des Schülers/der Schülerin explizit zu sprechen.
  7. Schaffen Sie Raum für weitere Fragen.
  8. Überlegen Sie gemeinsam Förderstrategien und gehen Sie dabei möglichst auf Vorschläge de Gegenübers zur Unterstützung der Schülerin oder des Schülers ein.
  9. Begründen Sie ihre möglicherweise Ihre abweichende Meinung mit Fakten und werten Sie dabei die Aussage des Gegenübers nicht ab.
  10. Entwickeln Sie gemeinsam konkrete Förderpläne. Bei strittigen Punkten verständigen Sie sich möglichst auf eine gemeinsame Lösung zum Wohl des Kindes.
  11. Vereinbaren Sie, sich gegenseitig über Veränderungen zu informieren und ggf. einen neuen Termin festzulegen.
  12. Verabschieden Sie sich und bedanken Sie sich für das Gespräch und verweisen Sie nochmals auf die Wichtigkeit der Zusammenarbeit zwischen Schule und Elternhaus.

Download

Sie können sich diesen Gesprächsleitfaden auch hier als PDF herunterladen. (Dies ist eine Version für Lehrkräfte.)

alphaPROF-Vertiefungskurs

Außerdem finden Sie als Lehrkraft im alphaPROF-Kurs zum Thema „Elternberatung bei LRS und (schul-)rechtliche Aspekte“ weitere Tipps und Infos zum Führen von Elterngesprächen.

 

Literaturangaben

Breuninger, H./Betz, D. (1982): Jedes Kind kann schreiben lernen. Ein Ratgeber für Lese-Rechtschreib-Schwäche. Weinheim/Basel: Beltz.

Seeger, N./Seeger, R. (2011): Das professionelle Lehrer-Eltern-Gespräch. Ein Praxisbuch für lösungsorientierte, wirkungsvolle Beratungsgespräche. Augsburg: Briggs Pädagogik.

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Qualifikation und Fortbildung von Lehrkräften zu Alphabetisierung und Lese-Rechtschreib-Schwierigkeiten (LRS, Legasthenie)