Blick über den Tellerrand: Deutsch als Fremdsprache

Ausgangspunkt dieses spannenden Lehrerbildungsprojekts ist die unbefriedgende Lesekompetenz vieler europäischer SchülerInnen. LEELU erarbeitet daher eine internationale Lehrerbildungsmaßnahme zum Thema Extensives bzw. Freies Lesen. Letztlich soll daraus ein praxistaugliches Modell der länderübergreifenden Zusammenarbeit angehender und erfahrener Lehrpersonen in digitalen Netzwerken werden.

Konzept und Durchführung von LEELU

Zentrale Bestandteile

• ein Konzept für den extensiven Leseunterricht in Klasse 10, das am Beispiel Deutsch als Fremdsprache illustriert wird und auf andere(n) Fremdsprachenunterricht und Mehrsprachigkeitsmodelle übertragbar bzw. für andere Klassenstufen adaptierbar ist
• eine Lektüreliste von Titeln für extensives Lesen im Deutsch-als-Fremdsprache-Unterricht, die von den teilnehmenden Lernenden und Lehrenden empfohlen werden
• ein in drei Ländern erprobtes, innovatives Konzept für die Lehrerbildung, das unabhängig vom Schulfach Deutsch als Fremdsprache die videobasierte Zusammenarbeit zwischen angehenden und erfahrenen Lehrpersonen in digitalen Netzwerken befördert
• Ergebnisse der quantitativen und qualitativen Begleitforschung als Anknüpfungspunkte für weitergehende wissenschaftliche Arbeiten zu Leseunterricht und Lehrerbildung
• öffentliche Konferenzen in Budapest im April 2018 und Juni 2019, in Utrecht und Palermo im Juni 2019 zur Vorstellung der LEELU-Projektergebnisse
• ein digitales Netzwerk zur videobasierten kollegialen Kooperation von DaF-Lehrenden und darüber hinaus, das Transferpotential für andere Schulfächer bietet

Erfahrungslernen durch Lerntandems

Im Mittelpunkt des Projekts steht das Erfahrungslernen der Lehrkräfte. Dafür werden Tandems aus Lehramtsstudierenden und erfahrenen Lehrkräften gebildet. Gemeinsam etablieren sie ein extensives Leseprogramm in Deutsch als Fremdsprache in Klasse 10 und wählen daraus videografisch dokumentierte Ausschnitte für die Reflexion im Kollegenkreis aus. Diese Videoausschnitte stellen sie auf lokaler Ebene sowie auch – mittels der digitalen Plattform Edubreak Campus – auf internationaler Ebene zur Diskussion in Kleingruppen vor.

Die wissenschaftliche Begleitforschung wertet Langzeitdaten zur sprachbezogenen Kompetenz und Lesemotivation  aus. Gleichzeitig wird die Entwicklung der Einstellung der Lernenden untersucht.

Zusätzlich wird die Durchführung und Wirksamkeit beider Konzepte (Leseprogramm und Fortbildung) auf der Grundlage von Fragebögen und Gruppendiskussionen evaluiert. An der Maßnahme sind übrigens Lehrpersonen aus Italien, den Niederlanden und Ungarn beteiligt.

Auf dieser empirischen Grundlage werden die Konzepte dann zum schulischen Leseprogramm und zum Lehrerbildungsmodell praxisbasiert weiterentwickelt und der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt.

Fazit

Man darf gespannt sein, was sich hier entwickelt. Und vor allem, ob es auch Eingang in die praktische Lehrerbildung findet. Viel Erfolg von unserer Seite!

Hier finden Sie Näheres über das Projekt LEELU.

Eine Übersicht bietet außerdem die Posterpräsentation des Projektes als pdf-Datei.

Logo LEELU und pdf-Datei „Posterprästentation“ mit freundlicher Genehmigung von Prof. Dr. Sabine Hoffmann, Universität Palermo / leelu.eu