Dokumentation: „Die Lüge meines Lebens – Wie Analphabeten sich durchschlagen“

Wie Analphabeten sich durchschlagen / Bildquelle: fotolia

In der Dokumentation des ZDF „Die Lüge meines Lebens – Wie Analphabeten sich durchschlagen“ berichten zwei Erwachsene von ihrem täglichen Kampf mit den Buchstaben.

Das Ablesen der Abfahrtzeit eines Zuges, das Ausfüllen eines Formulares beim Arzt oder auch die Bestellung im Restaurant … In einer Gesellschaft, in der die Schriftsprache allgegenwärtig und deren Beherrschung Voraussetzung für den beruflichen Werdegang ist, haben es Menschen, die nicht richtig lesen und schreiben können, besonders schwer.

„Wie Analphabeten sich durchschlagen“: Jutta und Harald berichten

Ohne Lese- und Rechtschreibkenntnisse finden Menschen in unserer Gesellschaft keinen oder nur sehr schwer einen Job. Wenn der Einstieg in das Berufsleben dennoch glückt, begleitet die Betroffenen weiterhin die Angst entdeckt zu werden. Die Protagonisten (Jutta und Harald) berichten in der ZDF-Dokumentation von ihren Tricks und Ausreden, um nicht „aufzufliegen“. Außerdem erzählen beide von ihrer Scham und der Angst davor, als „dumm“ abgestempelt zu werden.

Jutta und Harald haben sich jeweils nur einem Menschen in ihrem Umfeld anvertraut. Juttas Vertrauter ist ihr Mann. Er hilft ihr beispielsweise bei der Beantwortung von Mails auf der Arbeit. Bei Harald wiederum weiß es nur ein Freund, der ihn in der Schulzeit bei Hänseleien in den Schutz genommen hatte. Beide Protagonisten lernen nun Lesen und Schreiben. Diesen Schritt wagen viele Analphabeten aus Angst leider erst gar nicht.

Zahlen und Fakten zum Thema Analphabetismus

Weltweit gibt es 781 Millionen Analphabeten, 7,5 Millionen davon wohnen in Deutschland. Jeder zehnte Erwachsene in Deutschland kann folglich nicht richtig lesen und schreiben, obwohl es die Schulpflicht gibt.

Es gibt verschiedene Arten von Analphabetismus. Man spricht von primärem Analphabetismus, wenn keinerlei Lese- und Rechtschreibkenntnisse vorhanden sind. Wenn ein Mensch die Schule (meist mit wenig Erfolg) besucht hat, die erworbenen Kenntnisse allerdings wieder verloren gehen, spricht man von sekundärem Analphabetismus. Das geforderte Niveau im Bereich Lesen und Schreiben variiert je nach Gesellschaft. In Deutschland sind im Vergleich zu anderen Ländern relativ umfangreiche Lese- und Rechtschreibkenntnisse gefragt. Wenn Menschen das erwartete Niveau (beim Lesen und Schrieben) nicht erreichen, spricht man von funktionalen Analphabeten.

Weiterführende Informationen

Aktuell können Sie den Film in der Mediathek des ZDF abrufen: zur Dokumentation „Die Lüge meines Lebens – Wie Analphabeten sich durchschlagen“. Die wichtigsten Daten zum Thema und Informationen für Betroffenen finden Sie auf der Seite des Bundesverbandes für Alphabetisierung und Grundbildung e.V.

 

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