Verdacht auf LRS? Eltern-Tipps
1. Beobachten
Achte auf die Lese- und Schreibentwicklung. Siehst du immer wieder Fortschritte? Hat dein Kind Freude und Erfolgserlebnisse? Wenn Erfolge ausbleiben und die Motivation sinkt, sind das wichtige Anzeichen!
2. Lehrkraft kontaktieren
Hast du den Eindruck, dass sich anhaltende Schwierigkeiten abzeichnen? Dann sprich als erstes mit der Lehrkraft. Tauscht eure Beobachtungen und Gedanken aus.
3. Fachliche Einschätzung
Wende dich an die Schulpsychologie deiner Schule. Meist ist hier eine LRS-Testung möglich. Manchmal ist es auch sinnvoll oder notwendig, außerschulische LRS-Spezialist*innen zu konsultieren (Förderdiagnostik in einer lerntherapeutischen Praxis, LRS-Diagnostik in einer kinder- und jugendpsychiatrischen Praxis).
4. Zuhause üben?
Eltern sind keine “Hilfslehrer*innen”. Wenn die Lern- und Übungssituation zu Hause angespannt ist, ist weniger mehr! Dann hilft zur Entlastung und Motivation ein entspanntes Vorleseritual mehr als Üben mit Streit und Frust.
5. Unterstützung
Manchmal gibt es gute Förderstunden in der Schule. Oft ist es allerdings notwendig, eine gute außerschulische Förderung zu suchen. Frag bei den Lehrkräften, der Schulpsychologie und im Bekanntenkreis nach Empfehlungen. Schau in die Praxen-Datenbank bei LegaKids unter “Hilfe vor Ort”.
6. Geduld zeigen
Kein Kind macht absichtlich Fehler! Bleib geduldig und lobe vor allem die Anstrengungen deines Kindes. Jeder kleine Erfolg kann gefeiert werden. Wenn dein Kind wieder spürt, dass es Fortschritte erreichen kann, wächst die Motivation.
7. Schulkommunikation
Halte möglichst engen Kontakt zu Schule und Schulpsychologie. Findet gemeinsam heraus, welche Art von individueller Unterstützung sowie möglicherweise Nachteilsausgleich und/oder Notenschutz das Kind bestmöglich fördert.
Bildquelle: Illustration „Eltern – Kind“ @ LegaKids Stiftungs-GmbH / Jakob Weyde, Franziska Bachmaier
Liebe alphaprof Redaktion: Ich möchte ergänzen, dass auch in viele Kinder- und JugendlichenpsychoTHERAPEUTISCHEN Praxen eine LRS-Diagnostik möglich ist. Gerade vor dem Hintergrund, dass viele Psychiatrischen Praxen keine Patient:innen mehr aufnehmen oder sehr lange Wartezeiten haben.
Gerade bei klar umschriebenen Fragestellungen wie einer Teilleistungsdiagnostik können wir KJPler:innen manchmal schneller Diagnostiktermine anbieten und können auch die Fachliche Stellungnahme der Jugendämter ausfüllen.
Vielen Dank, lieber Benjamin Heß, für die wichtige Ergänzung!