Die rollierende Lesestunde: Ein cleveres Konzept für bessere Leseflüssigkeit in der Unterstufe
Unterrichtstipp fürs nächste Schuljahr
Die rollierende Lesestunde ist eine Methode, um insbesondere in der Unterstufe das Lesen gezielt zu trainieren und die Leseflüssigkeit nachhaltig zu verbessern. Der Clou: Die Lesestunde wandert wöchentlich durch den Stundenplan. Diese Woche beginnt sie am Montag in der ersten Stunde, nächste Woche geht es dann in der zweiten Stunde weiter, und so weiter. In Schulen mit Doppelstunden kann man natürlich direkt von der ersten auf die dritte Stunde springen. So haben alle Fächer und Lehrkräfte die Chance, das Lesetraining einzubinden – und das kommt allen zugute.
Wie funktioniert’s?
Die Lesestunde wird systematisch durch den Stundenplan verschoben, drei Mal im Schuljahr über fünf bis sechs Wochen. Die Deutschlehrkraft übernimmt die Leitung, beginnt mit einem Lesegeschwindigkeitstest und wertet diesen am Ende der Einheit aus. Es ist zudem sinnvoll, mit den Fachkolleginnen und -kollegen im Jahrgangsstufenteam zusammenzuarbeiten und Vertretungsstunden in das Training einzubeziehen.
Was wird gelesen?
Für die Lesestunde werden idealerweise Texte aus verschiedenen Fächern ausgewählt, die in Länge und Schwierigkeit einheitlich sind. So können Fortschritte besser gemessen werden, und die Schüler sehen klar, dass sich das Training lohnt. Gut aufbereitete Texte für verschiedene Fächer (und mehr zum Konzept „Rollierende Lesestunde“) finden Sie auf „Lesen.Bayern“.
Warum ist das wichtig?
Lesen endet nicht mit der Grundschule. Gerade in der 5. und 6. Klasse ist es entscheidend, die Leseflüssigkeit weiter zu fördern. Die rollierende Lesestunde macht deutlich, dass Lesen in allen Fächern wichtig ist, und sorgt dafür, dass die Zeit für das Training gleichmäßig verteilt wird. So bleibt genug Raum für die Fachinhalte, und das Training bleibt effektiv und überschaubar.
Wie wird gelesen?
Sehr gut lässt sich hier das Prinzip der Lesetandems bzw. „Paired Reading“ integrieren. Mehr zu diesem Konzept erfahren Sie z.B. in unserem Blog-Artikel „Lautleseverfahren zur Förderung der Leseflüssigkeit“.
Auch wenn es zunächst etwas aufwändig klingt – ist die rollierende Lesestunde einmal etabliert, können alle Teilnehmenden davon profitieren! In Zeiten stetig abnehmender Lesekompetenzen ist es schlicht und ergreifend notwendig, Leseförderung ernst zu nehmen und durchaus ungewohnte, kooperative Wege zu wagen.
Bildquelle: © Fotolia / contrastwerkstatt
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