LRS in der Lehramtsausbildung
Stellungnahme der LegaKids Stiftung für den Landtag in NRW
Im September gab es im Landtag von NRW eine Expert*innen-Anhörung zu einem Antrag der SPD- und FDP-Fraktion mit dem Titel „Chancengleichheit für Kinder mit Lese-Rechtschreibstörung & Rechenschwäche“. LegaKids wurde zu einer Stellungnahme eingeladen. Wir haben uns dabei vor allem auf die Aus- und Fortbildung von Lehrkräften zum Thema Lese-Rechtschreib-Schwierigkeiten und/oder Rechen-Schwierigkeiten bezogen.
Hier fassen wir kurz unsere wichtigsten Punkte zusammen. Am Ende des Beitrags finden Sie einen Link zum Download der gesamten Stellungnahme.
Ausgangslage und notwendige Bedingungen
- Nötige Ressourcen müssen vorhanden sein (ausreichende Anzahl an Lehrkräften, Zeit für Fortbildung, Präventionsmaßnahmen, Diagnostik, Förderpläne, konkrete Unterstützungsmaßnahmen und Netzwerkarbeit)
- Transfer von fachlicher Expertise aus Wissenschaft und Praxis in den schulischen Alltag muss sichergestellt sein.
- Pädagogisch-psychologischer Blick auf Lernschwierigkeiten muss Vorrang haben (medizinisch dominierte Perspektive bisher weder schulisch noch therapeutisch hilfreich).
Wichtigste Punkte zur Aus- und Weiterbildung von Lehrkräften
- Diagnose- und Förderkompetenz bei Lese- Rechtschreib-Schwierigkeiten und/oder Rechen-Schwierigkeiten im Lehramtsstudium verankern (nicht nur für die Grundschule, sondern auch die Sekundarstufe)
- entsprechende verbindliche Weiterbildungen für die derzeit aktive Lehrkraftgeneration
- entsprechende verbindliche Weiterbildungen auch für Quereinsteiger*innen
- Weiterbildungen zu Screenings und Methoden der Lernstandserhebung (standardisiert und qualitativ)
- Etablierung multiprofessioneller Teams / Lerntherapie IN Schule
Seit 2015: Online-Fortbildung alphaPROF
Vor diesem Hintergrund hat die LegaKids Stiftung 2015 in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. David Gerlach (jetzt Universität Wuppertal, ehemals Universität Marburg) die kostenfreie Online-Fortbildung alphaPROF ins Leben gerufen.
Ziel von alphaPROF ist es, Lehrkräften und Interessierten eine differenzierte Fortbildung zu Verfügung zu stellen, um die Diagnose- und Förderkompetenz bei Lese- Rechtschreib-Schwierigkeiten zu erhöhen.
Seither haben über zweitausend Absolvent*innen die Fortbildung durchlaufen und die (insgesamt sehr positiven) Rückmeldungen der Lehrkräfte beziehen sich vor allem darauf, dass sie einerseits Substantielles über Modelle des Schriftspracherwerbs und die multifaktorielle Entstehung von LRS erfahren, andererseits auch ganz konkrete Diagnose- und Fördermaßnahmen an die Hand bekommen. Genau diese Bereiche müssten schon innerhalb der Lehramtsausbildung einen festen Platz haben.
Hier können Sie die gesamte Stellungnahme der LegaKids Stiftung (6 Seiten) herunterladen.
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