Tag der Legasthenie und Dyskalkulie 2019

Der 30. September ist etwas Besonderes, denn er weist auf die Bedürfnisse der Kinder und Jugendlichen mit besonderen Schwierigkeiten beim Erlernen des Lesens und Schreibens oder Rechnens hin. Am Tag der Legasthenie und Dyskalkulie 2019 ist für diese Kinder leider nichts besser geworden als am selben Tag 2018 oder 2017, denn de facto wird die individuelle Förderung in den Schulen schwieriger.

Mangel an Grundschullehrkräften erzeugt Lese-Rechtschreib- und Rechen-Schwierigkeiten

In einer Pressemitteilung weisen Bundesverband Legasthenie und Dyskalkulie (BVL) und die Deutsche Kinderhilfe zu recht darauf hin, wie dramatisch es ist, dass laut der aktuellen Bertelsmann-Studie im Jahre 2025 über 26.000 Grundschullehrkräfte fehlen werden. Wie sollen diese Lücken gefüllt werden? Wenn wie schon jetzt in vielen weiterführenden Schulen Quereinsteiger eingesetzt werden, die keinerlei Ausbildung im Bereich der Didaktik des Lesens, Schreibens und Rechnens mitbringen, sind vermehrte Lernschwierigkeiten bei den Kindern vorprogrammiert.

Hierfür bietet die Politik derzeit keine ausreichenden Lösungen an. Denn selbst ausgebildete Grundschullehrkräfte sind kaum im Erkennen von besonderen Schwierigkeiten beim Lesen, Schreiben und Rechnen sowie in der Förderung betroffener Kinder bewandert. Seminare hierzu gehören meist nicht zum Pflichtprogramm der Lehramtsstudierenden.

Kooperation von Schule und außerschulischen Fachkräften notwendig

Um diese unhaltbare Situation zumindest abzufedern, ist es dringend nötig, außerschulische Expertise in die Schulen zu holen. Hier in die Bildung der Kinder zu investieren, hilft nicht nur viel Stress und Leid bei Kindern, Familien sowie Lehrkräften zu verhindern, sondern auch hohe Folgekosten abzuwenden.

Einige solche Kooperationen hat es in den letzten Jahren gegeben. Interessante und erfolgreiche Beispiele dazu finden Sie auf alphaPROF im Bereich „Best Practice“.

Gleichzeitig sind gerade solche Kooperationen immer wieder von formalen und finanziellen Schwierigkeiten bedroht, wie das Beispiel Celle zeigt. Kurzsichtige Interessen verhindern sinnvolle, erfolgreiche Förderung zum richtigen Zeitpunkt. Auch dies sollte am Tag der Legasthenie und Dyskalkulie 2019 ins Zentrum der Aufmerksamkeit rücken.

alphaPROF: Kostenlose Fortbildung für Lehrkräfte

Damit Lehrkräfte, aber auch alle anderen Interessierten, zumindest die Chance haben, sich ausführlich zum Thema „LRS und Schule“ zu informieren und weiterzubilden, hat die LegaKids Stiftung gemeinsam mit Dr. David Gerlach vor knapp fünf Jahren „alphaPROF“ ins Leben gerufen. Die kostenlose Online-Fortbildung bietet zehn aufeinander aufbauende Kurse, die Hintergrundwissen, aber auch konkrete Förderanregungen bereitstellen. Hier finden Sie einen Überblick der Kurse und können sich kostenlos registrieren.

Video-Reihe zu LRS/Legasthenie

Wer sich bisher wenig mit der Thematik beschäftigt hat, für den sei die Video-Reihe „Kurz – klar – kompetent“ zu Fragen rund um LRS/Legasthenie empfohlen. In bisher fünf knapp eineinhalb minütigen Videoclips erklärt Dr. Britta Büchner Begrifflichkeiten, Ursachen, Hintergründe und Fördermöglichkeiten bei LRS/Legasthenie:

„Kurz – klar – kompetent – Erklärvideos rund um LRS/Legasthenie“

 

Bildquelle: „Diktat“ © LegaKids Stiftungs-GmbH

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Qualifikation und Fortbildung von Lehrkräften zu Alphabetisierung und Lese-Rechtschreib-Schwierigkeiten (LRS, Legasthenie)