Entspannungselemente im Unterricht nutzen

PrüfungsangstDer Einsatz von Entspannungselementen kann im Unterricht dafür sorgen, dass Ängste (z.B. auch unmittelbar vor Klassenarbeiten) reduziert werden. Allerdings müssen diese Entspannungselemente vorab geübt werden. Auch kommen je nach Alter oder Geschlecht der Lernenden manche Entspannungselemente besser oder schlechter an. Zielführend ist hier, eine Auswahl vorzustellen und die Schülerinnen und Schüler diese ausprobieren zu lassen. Je nach dem, mit welcher Methode sie individuell die besten Erfahrungen machen, können die Lernenden diese dann einsetzen (oder eben nicht). Im Folgenden stellen wir Ihnen zwei Methoden beispielhaft vor.

Atemübungen

Bei bestimmten Stresssymptomen wie Schwitzen, Zittern, Herzrasen oder aufsteigender Nervosität helfen Atemübungen, um sich zu beruhigen. Krowatschek/Domsch (2006) bieten eine Reihe verschiedener Übungen für Kinder und Jugendliche an.

Für jüngere Kinder werden gemeinsame Atemübungen mit der Klasse vorgeschlagen.  Ein einfaches Beispiel ist das sogenannte „Hummel-Summen“:

“Für diese Übung atmen die Kinder tief in Bauch und Brust ein, halten die Luft kurz an und atmen dann ganz langsam wieder aus, wobei sie summen wie eine Hummel.
Das bewusste Ein- und Ausatmen verhindert, dass Kinder zu hektisch atmen, was zu erhöhter Nervosität führt. Auch benötigen alle Prozesse im Gehirn Sauerstoff. Bewusstes Atmen hilft  dem Kind, besser nachdenken zu können.”
(vgl. Krowatschek/Domsch 2006, S. 155)

Progressive Muskelentspannung

Bei der progressiven Muskelentspannung geht es darum, bestimmte Muskelgruppen im Körper im Wechsel zu aktivieren und wieder zu entspannen. Jede Muskelgruppe (z.B. rechter Arm) durchläuft folgende Phasen:

  • Einspüren: Wie fühlt sich die Muskelgruppe vor der Übung an?
  • Anspannungsphase: Die Muskelgruppe wird angespannt. Diese Anspannungsphase dauert 7 Sekunden, kann aber auch etwas kürzer sein.
  • Entspannungsphase: Die Anspannung wird zurückgenommen.
  • Nachspüren: Aufmerksamkeit auf den Entspannungszustand
    (Quelle und weitere Informationen)

Edmund Jacobsen, auf den das Prinzip der progressiven Muskelentspannung zurückzuführen ist, entdeckte, dass es einen Zusammenhang zwischen Denken und Muskelanspannung gibt. Es gibt also eine gemeinsame Aktivität zwischen Muskulatur und Psyche. Darin liegt auch die verblüffende Wirksamkeit dieser Methode begründet. So können Übungen aus diesem Feld Beschwerden im psychosomatischen Bereich lindern. Die progressive Muskelentspannung ist eine gute Vorausetzung für Einstellungsänderungen und Lernprozesse im Bereich Angstabbau, Motivation und Willenssteuerung.

Weitere Anregungen und Informationen zu diesem Thema finden Sie in Kurs 7.

Literatur

Krowatschek, Dieter/Domsch, Holger (2006): Stressfrei in die Schule. Ängste überwinden. Düsseldorf: Walter Verlag.

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