Was macht ein gutes Lernspiel aus?
Wie sollte ein Lernspiel aufgebaut und gestaltet sein?
Das fragen sich sicher viele Eltern, aber auch Förderkräfte. Daher haben wir uns einige Gedanken gemacht, worauf Eltern, bzw. Erwachsene achten können, wenn sie nach einem passenden Lernspiel für ein Kind suchen.
Die meisten „Lernspiele“ sind ja in Wirklichkeit „Übungsspiele“, d.h. die Kinder lernen am Computer bzw. Tablet, Smartphone etc. nicht, sondern üben, trainieren oder automatisieren etwas, das sie vorher gelernt haben müssen. Dieses Üben kann insbesondere dann sinnvoll sein, wenn es von Erwachsenen gut begleitet wird. Meist haben Online-Spiele oder Lern-Apps einen relativ hohen Motivationscharakter für Kinder, so dass der Übungsgegenstand mit mehr Spaß und daher oft auch mit mehr Erfolg bearbeitet wird.
Aufbau eines guten Lernspiels
Inhaltliche Aspekte
- Ein gutes Lernspiel sollte klare, begrenzte Ziele haben, die auch für das Kind ersichtlich sind. Das bedeutet auch, dass es ein Ende des Spiels bzw. Programms gibt, das man erreichen kann.
- Wünschenswert ist eine gute Adaptivität, d.h. die Spiele können an den individuellen Stand des Kindes angepasst bzw. nach individuellem Interesse ausgewählt werden.
- Der Handlungsdruck sollte nicht zu hoch sein, also nicht wie bei einigen Apps, die die Kinder praktisch an ihr Gerät fesseln, weil man z.B. um eine bestimmte Zeit etwas erledigen muss.
- Verschiedenartige, abwechslungsreiche Übungen sind sinnvoll. Auch eine langsame Erhöhung des Schwierigkeitsgrades ist förderlich. Aufgabenstellungen sollten sich aus zwei Gründen ändern: Erstens: Die Spiele werden sonst sehr schnell langweilig; das Kind gewinnt den Eindruck, alles schon zu können. Zweitens: Auch im (Schul-)Alltag werden die Kinder mit unterschiedlichsten Aufgabenstellungen konfrontiert, d.h. die Flexibilität in der Herangehensweise an eine Aufgabe sollte auch in sogenannten Lernspielen geübt werden.
- Eine klare Rückmeldung von Erfolg und Misserfolg sollte gegeben sein.
- Ein Motivationssystem mit Punkten, Talern oder Levelfortschritten kann hilfreich sein, wenn es sich um ein längeres, systematisch aufgebautes Übungsprogramm handelt. Kleinere Spiele, die sich auf einen Übungsaspekt konzentrieren, benötigen dies nicht.
Gestalterische Aspekte
- Eine gute Spielgestaltung ist zentral, da die Kinder durch den mittlerweile hohen Medienkonsum an ausgestaltete Bilderwelten gewöhnt sind und diese Sehgewohnheiten die Motivation mitbeeinflussen. Ein schlecht gestaltetes „hakeliges“ Spiel motiviert die Kinder nicht.
- Ein Mittelweg zwischen auflockernden Bildern bzw. Animationen und einer Konzentration auf die Übungsinhalte ist zielführend. Die ganz nüchternen „Lernspiele“ verlieren sehr schnell ihren motivierenden Charakter und wirken auf die Kinder dann nicht anders als ein Arbeitsblatt. Überbordend animierte Spiele führen zu einer hohen Ablenkung, so dass der Übungsgegenstand in den Hintergrund tritt. Bei LegaKids haben wir daher einige Spiele, die von animierten Videosequenzen umrahmt sind, aber während der Übungssituation selbst wenig ablenkende Elemente bieten.
- Bei einem systematischen Übungsprogramm sollte es Kontrollmöglichkeiten für Eltern bzw. Lehrer gebe. Bei kleineren Übungsspielen ist dieses Feature nicht zentral.
- Spannung und entspannte Passagen sollten sich ausgleichen.
- Die Programm- bzw. Spielgestaltung sollte nicht nur für das Kind, sondern auch für Eltern sowie Lehr- und Förderkräfte ansprechend und einfach handhabbar sein.
Diese Kriterien können ein guter Leitfaden sein, um sich im Dschungel der Lernspiel-Angebote zu orientieren.
Auf LegaKids haben wir für Sie eine Auflistung unserer vielfältigen Lernspiele zusammengestellt. Auch wenn die Spiele nicht immer alle der beschriebenen Kriterien erfüllen, so sind sie doch nach pädagogischen Gesichtspunkten aufgebaut und liebevoll gestaltet. Und sie haben noch einen Vorteil: Sie sind kostenlos 🙂
Hier geht es zur Übersicht der Lernspiele von LegaKids.net.
Bildquelle: Screenshot Lesespiel „Was für ein Unsinn!“ ©LegaKids Stiftungs-GmbH
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