Wenn Noten belasten: Wie Eltern gelassen reagieren können

Noten – was sagen sie eigentlich aus?

In Deutschland sind Schulnoten fester Bestandteil des Systems – und trotzdem oft umstritten. Eine „5“ in Deutsch? Die sagt wenig darüber aus, wo genau die Schwierigkeiten liegen – Grammatik, Rechtschreibung, Aufsatz? Erinnern Sie sich?

  • Wann haben Sie sich über eine richtig gute Note gefreut? Wie war die Reaktion Ihrer Eltern?
  • Und wie war es bei Ihrer ersten „schlechten“ Note? Was hätten Sie sich damals gewünscht?

Eigene Erinnerungen helfen, einfühlsamer auf die Situation Ihres Kindes zu blicken.

Schlechte Noten – was jetzt?

Eine schlechte Note im Zeugnis ist selten eine Überraschung. Wer das Schuljahr aufmerksam begleitet, weiß meistens vorher, wie das Zeugnis ausfallen wird. Statt Panik: kurze Pause, durchatmen – und dann gemeinsam überlegen:

  • Was lief schief?
  • Welche Unterstützung braucht unser Kind?
  • Was wäre ein realistischer nächster Schritt?

Was nicht hilft: Vorwürfe und Schuldzuweisungen

„Hab ich doch gesagt, du musst mehr lernen!“ oder „Die Lehrer sind einfach unfair!“ – das mögen berechtigte Gedanken sein, aber sie bringen niemanden weiter. Vorwürfe demotivieren, Schuldzuweisungen lenken vom eigentlichen Ziel ab: gemeinsam Lösungen zu finden.

Unterstützung statt Druck – je nach Alter

  • Sehen Sie sich als Team. Ihr Kind braucht Sie nicht als Nachhilfelehrer*in, sondern als verständnisvolle*n Begleiter*in.
  • Zeigen Sie, dass Sie an eine Verbesserung glauben – das motiviert mehr als jede Strafmaßnahme.
  • Finden Sie gemeinsam kleine Schritte, die zu ersten Erfolgen führen.
  • Achten Sie auf passende Lernstrategien und klare, realistische Ziele.
  • Feiern Sie auch kleine Fortschritte! Lob wirkt stärker als Kritik.

Und wenn sich abzeichnet, dass die Schulform nicht passt – prüfen Sie möglichst unvoreingenommen, ob ein Wechsel sinnvoll wäre.

Ferien sind zum Auftanken da

Jetzt ist erst mal Pause angesagt! Kein Schulstress, keine Vorwürfe – einfach durchatmen. In den letzten Ferienwochen kann dann langsam eine Vorbereitung fürs neue Schuljahr starten. Tipp: Lernzeiten locker planen, visuell darstellen – damit es sich trotzdem nach Ferien anfühlt.

Mehr Unterstützung?

Für Eltern in Bayern gibt’s Infos und Hilfe unter: www.schulberatung.bayern.de. Auch andere Bundesländer haben ähnliche Angebote.


Bildquelle: Illustration © LegaKids Stiftungs-GmbH / Jakob Weyde, Franziska Bachmaier

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