„Startchancen“ auf kanadische Art
Bildungsexpertin Kati Ahl hat Kanada besucht
In einem Artikel für das Deutsche Schulportal beschreibt die frühere Schulleiterin was sie dort vorgefunden hat. Im Mittelpunkt des Textes steht die Integration geflüchteter Kinder. Die wohlwollende Grundhaltung Familien und Kindern gegenüber scheint allerdings ein Grundpfeiler kanadischer Bildungspolitik zu sein.
„Maslow über Bloom“
Dieses Statement zu zwei Wissenschaftlern bzw. ihren Konzepten zeigt: In Kanada geht es zunächst um grundlegende Bedürfnisse und erst dann um die Erfüllung von Lernzielen. So werden geflüchtete Familien zunächst darin unterstützt, wirklich anzukommen, sich möglichst wohl und sicher zu fühlen. Und im zweiten Schritt wird dann ein passender Platz für ein Kind im Schulsystem gefunden, den es möglichst als guten Ort erleben kann.
Einsortieren statt Aussortieren
So kann man wohl die Grundhaltung im kanadischen Schulsystem beschreiben. Sogenannte „Children at Risk“ werden möglichst frühzeitig erkannt. Sie erhalten Lernangebote innerhalb und außerhalb des Klassenraums. Dabei wird gezielt gefördert, was das jeweilige Kind noch nicht so gut kann. Wenn diese Maßnahmen noch nicht ausreichen, tagt ein multiprofessionelle Team zum Lernbedarf des Kindes. Dabei werden dann besondere Maßnahmen verabredet (z.B. Ergotherapie, Logopädie, der Einbezug von Schulpsychologie und/oder von Kinderärzt*innen).
Auch wenn es in Deutschland vielfältige Bestrebungen gibt, Ähnliches zu erreichen, ist unser Schulsystem leider noch immer weitgehend von Selektion und hoher Bildungsungerechtigkeit geprägt. Für weitere Entwicklungen könnte Kanada durchaus ein Vorbild sein …
Hier geht es zum Artikel „Wie Kanada die Startchancen für Kinder aus geflüchteten Familien steigert“ des Deutschen Schulportals.
Bildquelle: Illustration „Gemeinsam lernen“ © LegaKids Stiftungs-GmbH / Jakob Weyde, Franziska Bachmaier
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