Gefahren für Kinder im Internet – bitte, bitte hinschauen!

Das Internet wurde von Erwachsenen für  Erwachsene erfunden. In der Online-Welt bildet sich die Erwachsenenwelt ab, mit all ihren guten und schlechten Seiten. Dementsprechend haben sich viele Gefahrenstellen entwickelt – für Erwachsene und erst recht für Kinder.

Eltern und Lehrkräfte: Bitte traut euch! Schaut hin!

Immer wieder weisen wir hier im Blog, im Newsletter oder bei Facebook und Twitter auf dieses Thema und auch auf spezielle Hilfs- und Informationsangebote hin. An den Klickzahlen und Öffnungsraten sehen wir, dass diese wichtigen Beiträge auf eher geringes Interesse stoßen. Woran könnte das liegen?

Viele Eltern und Lehrkräfte kennen sich online selbst kaum aus oder nutzen nur ganz bestimmte Ausschnitte. Was die Kinder im Internet suchen und erleben, wissen sie meist nicht. Häufig haben sie Angst, genauer hinzuschauen, weil sie befürchten, überfordert zu sein, und auch gar nicht zu wissen, wie sie ihre Kinder schützen können. Und natürlich schätzen viele Kinder es auch nicht besonders, wenn Erwachsene ihr Online-Leben kontrollieren … Wir neigen also dazu, dieses Feld den Kindern und Jugendlichen, also den „Digital Natives“, zu überlassen. Wir überlassen das Feld und unsere Kinder damit aber auch skrupellosen Erwachsenen.

Kinder sind online immer öfter dem Diebstahl ihrer persönlichen Daten ausgesetzt, ebenso wie verstörenden sexuellen oder gewalttätigen Inhalten bis hin zum Cybergrooming.

Cybergrooming, was ist das?

Cybergrooming bezeichnet das strategische Vorgehen im Internet von Tätern und Täterinnen, um Kontakt zu Kindern zu knüpfen, sexuellen Missbrauch online vorzubereiten und offline anzubahnen. Vor allem in Chatfunktionen von Online-Spielen, in Instagram oder Snapchat suchen und finden diese Menschen (zunehmend auch jugendliche Täter) ihre Opfer indem sie sich selbt als Kind ausgeben und gegebenenfalls ein Kinderfoto anhängen.
Cybergrooming passiert inzwischen zahlreichen Kindern. Die Tendenz zu Straftaten wächst rasant und kontinuierlich, insbesondere, da fast jedes Kind inzwischen ein Smartphone benutzt.

Welche Wege gibt es?

  • Liebe Eltern, liebe Pädagogen, traut euch zu zeigen, dass ihr etwas nicht kennt oder versteht. Lasst euch von den Kindern zeigen und erklären, was sie online machen.
  • Neue Apps oder Spiele am besten erstmal selbst ausprobieren!
  • Sprecht mit den Kindern, schaut gemeinsam kindgerechte Videos zu diesen Themen, zum Cybergrooming z.B. ein Video von Logo (ZDF) und/oder KIKA.
  • Besucht mit eurem Kind oder mit der Schulklasse klicksafe.de – hier gibt es wirklich alles rund um Sicherheit im Internet!
  • Sichere Kinderseiten, die unbedenklich genutzt werden können, finden Kinder und Erwachsene auf seitenstark.de.

Konkrete Hilfsangebote gibt es hier:
Juuuport (für Jugendliche)
Make it safe (für Jugendliche):
Hilfetelefon Sexueller Missbrauch (bundesweit, kostenfrei und anonym): 0800 22 55 530
N.I.N.A e.V.

Bildquelle: Illustration „Lupe“ © LegaKids Stiftungs-GmbH / Jakob Weyde, Franziska Bachmaier

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One Response to “Gefahren für Kinder im Internet – bitte, bitte hinschauen!”

  1. Katha 19. Februar 2019 at 21:20 #

    Vielen Dank, lieber Herr Kortländer, für diesen Appell und die Links. Vielleicht machen sich ja dadurch zumindest ein paar Große auf den Weg, mal genauer nach den Kleinen zu schauen.

    Ich perönlich fand ja den Spot damals zur Cybersicherheit toll, in dem der Mann dem Mädchen sein Häschen zeigen wollte – er war plakativ, aber eingängig.
    Drücken wir den Kindern die Daumen!
    LG
    K. Mowitz

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