Ruhe bitte! Maßnahmen gegen Lärm im Klassenzimmer
Lärm im Klassenzimmer ist generell ein großes Problem. Der Schallpegel im Klassenzimmer beträgt durchschnittlich 65 Dezibel. Die Stimme eines Lehrers hat im Durchschnitt einen Schallpegel von 55 Dezibel. Diese 10 Dezibel Unterschied bedeuten, dass die Stimme des Lehrers gerade halb so laut ist, wie die Klassengeräusche! Wir können uns vorstellen, welche Auswirkungen das für das Lernen hat.
Zahlreiche Untersuchungen bestätigen:
-
Lärm belastet sowohl Kinder als auch Lehrkräfte psychisch und physisch.
-
Mit zunehmendem Geräuschpegel sinken Lernleistungen und Lernerfolge deutlich.
Kinder mit auditiven Schwierigkeiten schalten bei Lärm ab
Lärm eindämmen, Kinder gezielt unterstützen
Ruhe statt Geschrei
Die meisten Kinder finden es eigentlich gut, in Ruhe vor sich hinarbeiten zu können. Man muss sie allerdings ein wenig anleiten und unterstützen. Dies geht häufig durch ganz einfache Regeln. Zum Beispiel:
1. Wenn jemand spricht, sind alle anderen leise
2. Vor dem Sprechen meldet man sich
3. Niemand zappelt oder stört
4. Niemand rennt herum
Man kann dazu die Klasse in Gruppen einteilen, die die Kinder selbst benennen dürfen. Die ruhige Arbeitszeit ist zeitlich begrenzt und wird von der Lehrkraft konkret angesagt. So muss niemand gegen den Lärm anbrüllen und die Gruppen achten untereinander auf Einhaltung der Regeln.
Konkrete Maßnahmen für den Unterricht
Es gibt weitere einfache Maßnahmen, die helfen, den Lärmpegel im Klassenzimmer zu reduzieren.
- Lärmreduzierende Maßnahmen im Klassenraum: etwa Filzgleiter unter den Stühlen sowie den Hall dämmende Vorhänge, Regale und Kork-Pinnwände.
- Lautstärkenampel: Sie lenkt die Aufmerksamkeit der Kinder auf den Geräuschpegel in der Klasse. Kinder werden (ohne ermüdende Ermahnungen) angeleitet, Selbstkontrolle zur Ruhe im Klassenraum (aus-)zuüben. Lärmampeln gibt es in unterschiedlichsten Preislagen, aber auch zum Ausleihen oder als App für iPad oder Tablet-PC.
- Schrei- und Flüsterspiele: Unterstützen die Kinder, die Qualitäten von Lärm und Ruhe wahrzunehmen.
- Einsatz von Stimme und Körper: Die Lehrkraft selbst kann durch den Einsatz ihrer Stimme (Aussprache und Lautstärke) sowie die eigene Positionierung im Raum die Verständnismöglichkeiten für die Kinder verbessern. Wo sitzen die Kinder mit LRS? Wo stehen Sie, wenn sie Arbeitsanweisungen erteilen? Wie erteilen Sie die Anweisungen? Wie lenken Sie die Aufmerksamkeit der Kinder mit LRS auf sich als Lehrperson?
Wenn Sie tiefer in die Thematik einsteigen möchten, empfehlen wir unseren kostenlosen Kurs 4 bei alphaPROF.
Bildquelle: © LegaKids Stiftungs-GmbH
Neben Maßnahmen gegen Lärm im Klassenzimmer, kann man auch ruhige Bereiche im Klassenzimmer oder Pausenbereich schaffen. Beispielsweise mit Akustik Sofas…
Danke für diesen Hinweis, lieber Lukas. Ist zwar keine ganz billige Lösung, aber sicher sinnvoll.