Schulanfang: Hilfreiche Tipps für Eltern und Kinder
In Baden-Württemberg beginnt das neue Schuljahr heute, Bayern schickt morgen als letztes Bundesland seine ABC-Schützen an den Start. Wie aufregend! Pünktlich aufstehen, Pausenbrot richten, den Schulweg bewältigen, neue Kinder und die Lehrerinnen und Lehrer kennenlernen – das alles verlangt den Kindern erst einmal ganz schön viel ab. Und auch die Eltern müssen sich umgewöhnen. Jetzt heißt es Abschied nehmen vom Kindergarten und altbekannten Mustern. Damit der Start gut und stressfrei gelingt, haben wir ein paar hilfreiche Tipps für Sie zusammengetragen.
Schulstart: Schule ist was Tolles!
Das wichtigste für einen entspannten Schulanfang ist eine positive Grundeinstellung. „Jetzt ist das Lotterleben vorbei, jetzt beginnt der Ernst des Lebens!“ sind keine hilfreichen Kommentare, um ein Kind für die Schule zu motivieren. Freuen Sie sich gemeinsam mit Ihrem Kind auf das Neue! Erzählen Sie beispielsweise von den schönen Erinnerungen an Ihren eigenen Schulstart. Was haben Sie damals gut gemeistert, wo hatten Sie Probleme? Gemeinsames Nachdenken über Vorfreude, Erwartungen, Befürchtungen und Vorsätze macht Spaß und kann auch vor überzogenen Erwartungen schützen.
„Hallo! Ich bin neu hier!“
Neu in einer Klasse zu sein, das erleben unsere Kinder bei der Einschulung und später auch beim Übertritt auf eine weiterführende Schule. Das Gute daran ist: Für alle herrschen die gleichen Bedingungen. Alles ist für alle neu, eine Klassengemeinschaft wird erst nach und nach gebildet. Anders sieht es aus, wenn Kinder oder Jugendliche die Schule wechseln, umziehen oder eine Klasse wiederholen. Dann kommen sie in eine bestehende Klassengemeinschaft. Das kann mitunter belastend sein, weil man die Cliquen und Beziehungen untereinander noch nicht kennt, Abläufe neu sind und man von den Klassenkameradinnen und -kameraden manchmal ziemlich genau beäugt wird. Hier hängt viel davon ab, wie Lehrkräfte die Situation handhaben und Neuankömmlinge integrieren.
Unterstützung durch Lehrer und Eltern
Als Eltern können Sie Ihrem Kind den Start in einer neuen Klasse oder Schule erleichtern, indem Sie vorab mit der Lehrkraft ein persönliches Gespräch führen. Vielleicht ist es auch möglich, vorher einen Rundgang durch die Schule zu machen und die zukünftige Lehrkraft kennenzulernen?
Wenn Ihr Kind eine Klasse wiederholen muss, ist dem meistens ein belastendes Jahr mit Lernschwierigkeiten und schlechten Noten vorausgegangen. Ermuntern Sie Ihr Kind, im neuen Jahr neue Lernstrukturen auszuprobieren und bieten Sie Hilfestellung dafür an. Es ist wichtig, dass sie Anschluss an Klassenkameraden finden, die eine positive Einstellung zum Lernen haben, damit die Wiederholung Aussicht auf Erfolg hat.
Vorbereitung durch gemeinsame Gespräche
Neu in einer Klasse zu sein, bedeutet erst einmal Unsicherheit. Bereiten Sie Ihr Kind auf den Neustart vor, indem Sie öfter darüber sprechen: Erzählen Sie von Ihren Erlebnissen, in denen Sie selbst „neu“ waren, etwa an einem neuen Arbeitsplatz. Wie haben Sie sich gefühlt? Wie haben die anderen reagiert?
Zeigen Sie Ihrem Kind, dass Sie sehr wohl wissen, wie schwer es ist, ein „Neuer“ zu sein. Äußern Sie gleichzeitig Ihre Zuversicht, dass Ihr Kind es schaffen wird.
Helfen Sie Ihrem Kind, sich die neue Situation vorzustellen, indem Sie es an ähnliche Situationen erinnern, die es erfolgreich gemeistert hat: an die Einschulung oder an die Aufnahme in einer Sportgruppe. Ermutigen Sie Ihr Kind in dem Gedanken, dass es schon ein paar Tage dauern kann, bis es sich sicherer fühlt und erste Kontakte knüpfen kann.
Lassen Sie Ihr Kind im Gespräch eigene Gedanken zur Kontaktaufnahme entwickeln.
Kleine Helferlein
Geben Sie Ihrem Kind einen kleinen Begleiter mit (ein Püppchen, ein kleines Stofftier, eine Kraftfigur, einen besonderen Stein), der beim Start in die neue Klasse mithelfen wird.
Spannen Sie den Bogen am ersten Tag bis zum Schulschluss: „Ich bin neugierig, was du mir heute alles erzählen wirst!“
Das Bewusstsein, dass Mutter und Vater einem beistehen und man mit seinen Gefühlen bei ihnen ernst genommen wird, ist der beste Helfer für jede neue Situation eines Kindes.
Entspanntes Aufstehen, gesundes Frühstück
Neben der Bewältigung mit neuen Herausforderungen gilt es, die Schultage so zu gestalten, dass die Kinder morgens möglichst entspannt in die Schule kommen. Das bedeutet: Zeitig zu Bett gehen am Abend und morgens pünktlich aufstehen! Wer seinen Wecker rechtzeitig stellt und auch einen Puffer für Unvorhergesehenes einplant, den bringt am morgen nichts so leicht ins Schleudern. Zu einem erfolgreichen Start in den Tag gehört auch ein vollwertiges Frühstück. Geistige Leistungen, Lern- und Konzentrationsfähigkeit hängen ganz etscheidend davon ab, was ein kleiner Kinderkörper zu essen bekommt. Sinnvolle Tipps für ein ausgewogenes Frühstück und leckere Pausenbrote finden Sie beispielsweise bei der AOK.
Pausenbrot: Gesund und lecker
Gesund und dennoch kindgerecht sollte auch das Pausenbrot sein. Vollkornbrot, geschnittenes Obst oder Gemüse, Wasser als Getränk sind ideal. Für Kinder, die beim Anblick von Apfelschnitzen nicht gleich in Jubel ausbrechen, gibt es dennoch ein paar Tricks, wie man die Obst- und Gemüseportionen schmackhaft machen kann: „Kinder nehmen das Pausenbrot leichter an, wenn sie es selbst zubereiten oder das Obst und Gemüse eigenhändig waschen und schneiden“ heißt es beispielsweise auf kindergesundheit-info.de. Dort finden Sie auch noch weitere Tipps zum Thema Frühstück und Pausenbrot. Besonders praktisch: Der PDF-Download, den Lehrkräfte beispielsweise nutzen können, um hilfreiche Informationen an Eltern weiterzugeben.
Zu Fuß zur Schule? Sicher!
Den Schulweg alleine oder mit Freunden zu meistern, macht Kinder stark und stolz. Obendrein ist die Bewegung an der frischen Luft wichtig, damit es den Kindern später leichter fällt, den Vormittag überwiegend sitzend zu verbringen. Kinder haben einen natürlichen Bewegungsdrang – der ist gesund und sollte gefördert werden. Bitte lassen Sie deshalb das Auto stehen. Wie die Kinder sicher zur Schule kommen und was bei der Auswahl des Schulranzen in punkto Rückengesundheit beachtet werden sollte, lesen Sie hier.
Bildquelle: © LegaKids Stiftungs-GmbH
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