Fehler spielerisch thematisieren und korrigieren
Fehler werden in der Regel negativ empfunden und gelten als ein Zeichen für „Schwäche“. Schülerinnen und Schüler sowie auch die Lehrkräfte ärgern sich über ihr wiederholtes Auftreten. Dabei übersehen wir, dass Fehler nützlich sein können: Sie lassen sich wunderbar in eine Übung umwandeln. Sehen Sie die Fehler ihrer Schülerinnen und Schüler als eine gute Lerngelegenheit und vermitteln sie diese Einstellung auch ihrer Lerngruppe! Im Folgenden stellen wir Ihnen eine Möglichkeit vor, wie Fehlerkorrektur spielerisch gestaltet werden könnte.
Der Regenbogendetektiv/Die bunte Schatzsuche
Der Name kann beliebig verändert werden. Lassen Sie Ihrer Fantasie freien Lauf! 🙂
Mit Hilfe der „bunten“ Korrektur können Sie ein Spiel entwickeln, welches jeweils an die LRS-Betroffenen individuell angepasst werden kann. Dieses Spiel kann beispielsweise eine Klausurberichtigung ersetzen.
Hierfür verwenden Sie bei der Korrektur der Klassenarbeiten für jede „Fehlerart“ eine andere Farben. Bitte beachten Sie dabei, die Fehler mit den entsprechenden Farben nur zu markieren, denn die Fehler werden nicht von Ihnen, sondern von den Schülerinnen und Schülern verbessert. Die Farben verweisen nur auf die Fehler. Nachdem Sie die Proben bzw. Klausuren zurückgegeben haben, kann das Spiel beginnen: Die Schülerinnen und Schüler begeben sich auf die „Spurensuche“ beziehungsweise „Schatzsuche“. Dazu werden sie in zwei Gruppen aufgeteilt.
Die Detektive brauchen nun Hinweise, um die Fehler zu finden, denn alle „ungelösten Fälle“ können nur mit Hilfe von „Spuren“ aufgedeckt werden. Dagegen brauchen die Piraten eine Schatzkarte, um überhaupt die versteckten „Schätze“ zu finden. Dafür erstellen sie eine Legende (Tabelle mit den Fehlerarten und Farben), sodass die Schülerinnen und Schüler sich anhand dieser Legende orientieren und damit ihre Fehler verbessern. Jedes Wort, das richtig verbessert wird, gilt als ein gelöster Fall. Die Schülerinnen und Schüler mit den meisten verbesserten Fehlern können belohnt werden (Sticker o.ä.), um die Arbeitsbereitschaft zu erhöhen.
So können Sie ihre Schülerinnen und Schüler motivierend auf ihre Fehler aufmerksam machen und ihr Interesse wecken. Die „lästige“ Selbstkorrektur wird zu einer spannenden Fehlersuche. Das Spiel kann sowohl in der Klasse als auch als Hausaufgabe durchgeführt werden.
Weitere Ideen und Tipps zum Umgang mit Fehlern im Unterricht erhalten Sie in Kurs 9.
Literaturangaben
Kleppin, K./Raabe, H. (2001): Fehler als Übungs- und Lernanlass. In: Der fremdsprachliche Unterricht Französisch 52, S. 15-19.
Poletti, (2001): Mon Dieu! Quest-ce quils faisent? Von kapitalen Böcken und ihrer Erlegung. In: Der fremdsprachliche Unterricht Französisch 52, S. 4-14.
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