Förderung exekutiver Funktionen

logo_fex_transparentWenn man mit Kindern arbeitet, fällt die hohe Zahl derjenigen auf, die Probleme in der Aufmerksamkeit und Steuerung haben. Hierbei spielen die exekutiven Funktionen eine wichtige Rolle, da sie unser Denken und Handeln fördern. Hierzu gehören Begriffe wie Selbstdisziplin, Willenskraft, Selbstkontrolle oder Selbstregulierungsfähigkeit. Exekutive Funktionen ermöglichen uns, Aufgaben unterschiedlichster Art erfolgreich durchzuführen. Wir brauchen sie zur Organisation, Planung, zur Impulskontrolle und zur kreativen Lösungen.

In dem Buch „Förderung exekutiver Funktionen“ von Laura M. Walk und Wiebke F. Evers wird das Thema zuerst aus Sicht der Wissenschaft und anschließend mit praktischen Tipps und vielen Spielideen untermauert.

Die Seite der Wissenschaft:

Exekutive Funktionen sind eine Vielzahl von geistigen Fähigkeiten, die uns planvoll, zielorientiert und überlegt handeln lassen. Dieses exekutive System hat seinen Sitz im Frontalhirn und bildet die Steuerzentrale oder „Kommandobrücke“ unseres Gehirns. Folgende Kompetenzen bauen auf gut entwickelten exekutiven Funktionen auf : Impulskontrolle und Frustrationstoleranz,

  • Emotionsregulation
  • planvolles und vorausschauendes Handeln
  • logisches Denken und Problemlösen
  • Aufmerksamkeitslenkung und Fokussierung
  • flexibles und adaptives Verhalten

Drei Teilaspekte sind maßgeblich beteiligt, nämlich

  • das Arbeitsgedächtnis
  • die Inhibition
  • die kognitive Flexibilität.

Das Arbeitsgedächtnis dient der Speicherung und Verarbeitung von Informationen. Es verknüpft neue Informationen mit abgespeicherten Inhalten aus dem Langzeitgedächtnis. Unter Inhibition versteht man die Impulskontrolle, die Unterdrückung unangemessenen Verhaltens. Der dritte Aspekt ist die kognitive Flexibilität, das heißt, die Fähigkeit, sich auf neue Situationen und Anforderungen einzustellen. Exekutive Funktionen sind wichtig für das soziale Verhalten und für erfolgreiches Lernen.

Die Seite der praktischen Anwendung:

Wie kann man nun exekutive Funktionen fördern? Die Autorinnen beschreiben drei unterschiedliche Wege. Zum einen können die exekutiven Funktionen über die kognitive Förderung gestärkt werden. Hier sind eine Reihe von hilfreichen Beispielen aufgeführt wie Bildkarten zur Förderung der Selbstregulation. Die zweite Komponente betrifft die Förderung der exekutiven Funktionen durch Sport und Bewegung – eine altbekannte Tatsache. Und im dritten Teil geht es um die Förderung durch Spiele. Die nun folgende Spielesammlung des Buches erstreckt sich über 40 Seiten. Sie enthält klassische Gesellschaftsspiele wie „Kofferpacken“ oder „Alle Vögel fliegen hoch“. Diese bekommen durch die wissenschaftliche Untermauerung, welche der drei Aspekte der Funktionen besonders gefördert werden – den „Fexeffekt“ –  einen komplett neuen Stellenwert.

Weitere Infos zu diesem Thema und das Buch finden Sie auf der Seite vom TransferZentrum für Neurowissenschaften und Lernen.

 

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